DDR 1989/90Brandenburger Tor

09.06. Sonderparteitag der SPD in Halle

09.-10.06. Gründungskongress der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr in der DDR

17.06. Das Treuhandgesetz wird verabschiedet

18.06. Bergarbeitergewerkschaften der DDR und der BRD eine Gewerkschaft

22.06. 2. Runde der Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen auf Außenministerebene in Berlin

22.-24.06. 4. Vertreterkonferenz von Demokratie Jetzt

24.06. Gewerkschaften Handel, Banken und Versicherungen und Nahrung, Genuss, Gaststätten gegründet

25.06. Die Gewerkschaft Handel, Nahrung und Genuss löst sich auf

25.06. Der Parteivorstand der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands schlägt den Beitritt zur CDU vor

26.06. CDU nimmt Beitrittsangebot der DBD an

29.06. Das Gesetz über die strukturelle Anpassung der Landwirtschaft an die soziale und ökologische Marktwirtschaft wird verabschiedeten

30.06. 2. Parteitag der Deutschen Sozialen Union

30.06. Der Vertrag über die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion (1. Staatsvertrag), einschließlich des Gemeinsamen Protokolls, der Anlagen I bis IX und der bei der Unterzeichnung des Vertrages abgegebenen Protokollerklärungen, tritt in Kraft.


So. 3. Juni 1990


Zum ersten Mal beteiligten sich auch 2 000 DDR-Bürger am Sudetendeutschen Tag. Die Landsmannschaft hatte zuvor die Teilnahme von 10 000 ehemaligen Sudetendeutschen aus der DDR in München angekündigt. Insgesamt leben in der DDR nach Angaben der Landsmannschaft nahezu 700 000 ehemalige Sudetendeutsche.

Mit besonderem Beifall war der Staatssekretär im DDR-Medienministerium Horst Schulz (Demokratischer Aufbruch) begrüßt worden. Auf einer Veranstaltung mit DDR-Teilnehmern erklärte das DDR-Regierungsmitglied, es gehe jetzt vor allem darum, "den Kommunisten in Deutschland nie wieder eine Chance zu geben". Führende Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft kündigten an, dass die SL sich auf das Gebiet der DDR ausdehnen werde.
(Berliner Zeitung, Di. 05.06.1990)

Gegen die Garantie eines Rechts auf Arbeit in einer gesamtdeutschen Verfassung hat sich der bayerische Ministerpräsident Max Streibl (CSU) am Sonntag ausgesprochen. "Wir wollen keine zusätzlichen sozialistischen Errungenschaften", sagte Streibl auf dem Sudetendeutschen Tag in München. Ausdrücklich erwähnte Streibl das Bodenrecht und das Recht auf Arbeit in der DDR. Er wandte sich gegen Versuche, diese Rechte nach der Vereinigung auch auf dem Gebiet der jetzigen Bundesrepublik einzuführen. Bayern, so der Ministerpräsident, werde "ein Abgleiten Deutschlands in mehr Sozialismus nicht mitmachen".
(Berliner Zeitung, Di. 05.06.1990)

Die Zahl der in die Bundesrepublik kommenden Übersiedler aus der DDR ist in der Woche bis zum Pfingstsonntag im Vergleich zur Vorwoche geringfügig angestiegen. In dieser Woche kamen 2 159 Übersiedler, in der Woche davor waren es 2 060.
(Neue Zeit, Di. 05.06.1990)

Nach einem Bericht der Zeitung "Welt am Sonntag" sprach sich in einer vertraulichen Runde im Bonner Wilhelm-Böhler-Club der Kölner Kardinal Joachim Meisner dafür aus, auf die Einheit zu verzichten, wenn dafür "ungeborene Kinder streben müssen". Die Übernahme der DDR-Fristenregelung könne nicht "der Preis für die Einheit sein".

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