Do. 3. Mai 1990


Von einem besorgniserregenden Maße an antisemitischen Tendenzen in der DDR zeugen die jüngsten Schmierereien in der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde. Darauf verweist der Vorstand der Gesellschaft DDR-Israel am Donnerstag in einem Protestschreiben. Diesen Tendenzen müsse energischer entgegengetreten werden, heißt es in dem Schreiben. "Gerade der Jugend sollte an diesem Beispiel die besondere deutsche Verantwortung gegenüber den Juden vor Augen geführt werden."
(Neue Zeit, Fr. 04.05.1990)

Gehaltserhöhung und Unkündbarkeit nach 10 Dienstjahren waren zwei der zentralen Forderungen, mit denen noch am Donnerstagnachmittag einige hundert Pädagogen vor das Bildungsministerium zogen.
(Junge Welt, Sa. 05.05.1990)

Die Entfernung des Emblems aus der DDR-Fahne hat gestern die DSU-Fraktion von der Volkskammer gefordert. Mit diesem Symbol verbinde sich die grausame Geschichte von über 40 Jahren SED-Diktatur, begründete der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karsten Degner diesen Schritt.
(Berliner Zeitung, Fr. 04.05.1990)

In Malchin hat sich eine Arbeitsgruppe zur Gründung einer "Evangelischen Arbeitnehmerbewegung in Mecklenburg" gebildet.

In Neuruppin wurde von Vertretern aus den Bezirken Cottbus, Frankfurt und Potsdam ein "Landesverband des Brandenburgischen Einzelhandels e. V." gegründet.

Der Verband der Berufssoldaten wird Mitglied von EUROMIL.

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