Fr. 25. Mai 1990


Beim Petitionsausschuss des Bundestages in Bonn mehren sich die Beschwerden von Mietern in der DDR über das "rücksichtslose Verhalten" ehemaliger Eigentümer oder deren Erben der von ihnen bewohnten Grundstücke. Wie ferner bestätigt wurde, wird in mehreren hundert Eingaben aus allen Teilen der DDR vor allem beklagt, dass die zumeist seit Jahrzehnten in der BRD lebenden Ex-Eigentümer den Mietern in der DDR "grundsätzlich mit drastischen Mieterhöhungen und eben sooft mit Kündigungen gedroht haben".
(Neue Zeit, Sa. 26.05.1990)

Das personenbezogene Archivmaterial des ehemaligen DDR-Staatssicherheitsdienstes bleibt nach einem Beschluss des DDR-Ministerrats unter Verschluss. Die Einsichtnahme sei aus Gründen des Daten- und Personenschutzes ausschließlich dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss der Volkskammer vorbehalten, erklärte das Ost-Berliner Innenministerium.
(Neue Zeit, Sa. 26.05.1990)

Der Runde Tisch des Bezirks Karl-Marx-Stadt beendet seine Tätigkeit.

Der Leiter der Ständigen Vertretung bei der DDR, Franz Bertele, berichtet in einem Fernschreiben an das Bundeskanzleramt, der Minister für Abrüstung und Verteidigung, Rainer Eppelmann, rechne mit der deutschen Einheit erst in zwei oder drei Jahren. Insbesondere in Polen und der Sowjetunion gebe es große Vorbehalte gegen das vorgelegte Vereinigungstempo.

Das 6. Wissenschaftlichen Symposium "Auf dem Weg zur Einheit – Wirtschafts-, Rechts- und Hochschulsystem der DDR" des Arbeitskreises ehemaliger DDR-Akademiker, findet heute und morgen in Königswinter statt.

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