DDR 1989/90Brandenburger Tor

01.10. Die fünf Landeverbände der CDU der DDR treten der Bundes CDU bei

01.10. Die Gewerkschaftsjugend der DDR löst sich zum 03.10. auf

01.10. Eine Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft

03.10. Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes

06.10. Auflösung der IG Metall zum 31.12.1990 24 Uhr

06.10. Auflösung des Deutsches Rotes Kreuzes der DDR zum 31.12.

13.10. Die Deutsche Postgewerkschaft Ost beschließt ihre Auflösung

20.10. Der Mieterbund stellt seine Tätigkeit ein

24.10. Gewerkschaft der Eisenbahner löst sich auf


Mi. 31. Oktober 1990


Berlin (ND-Kittan). In der Freien Deutschen Jugend (neue Schreibweise: fdj) gab es in diesem Frühjahr Überlegungen, sich auf die mögliche Illegalität vorzubereiten, erklärte deren Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Schwebke gegenüber ND. Diese Gedanken seien vor allem in der Basis entstanden, als sich die deutsche Vereinigung und damit die Übernahme bundesdeutschen Rechtes abzeichnete. Schließlich war die alte FDJ in der BRD verboten und wollte die CDU-Übergangsministerin für Jugend und Sport den Jugendverband enteignen.

Den möglichen Vorbereitungen auf die Illegalität stellte die fdj-Führung aber schon im Mai ihre Erklärung "Eine starke FDJ kann nicht verboten werden" entgegen, hob Schwebke hervor. Auf unrechtmäßige Finanzaktionen angesprochen, erklärte Burkhard Hermann, stellvertretender Bundesvorsitzender: Soweit unser Schatzmeister Andreas Thiele und ich das beurteilen können, war alles gesetzmäßig. Aber angesichts der engen Kontakte von Wolfgang Pohl zur fdj lege ich dafür nicht meine Hand ins Feuer . . ."

Unterdessen gehen die Diskussionen um dem Ausschluss der fdj aus dem Demokratischen Jugendbund Deutschlands (DJB) unvermindert weiter. Eine Umfrage im DJB und die Einsicht in die entsprechenden Unterlagen (Geschäftsordnung, Protokolle, Erklärungen) machte deutlich, dass die Verfahrensweise korrekt war, während die Ausschluss-Gründe (angebliche Verdunkelung im Zusammenhang mit der "Jugendheim-GmbH") umstritten sind. Die fdj-Führung weist diese "Prozedur insgesamt als undemokratisch" zurück, wie Hermann gegenüber ND betonte. Man bemühe sich aber weiter um Klärung.
(Neues Deutschland, Do. 01.11.1990)