DDR 1989/90Brandenburger Tor

01.10. Die fünf Landeverbände der CDU der DDR treten der Bundes CDU bei

01.10. Die Gewerkschaftsjugend der DDR löst sich zum 03.10. auf

01.10. Eine Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft

02.10. Die Treuhandanstalt verkündet das Aus für Pentacon

03.10. Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes

06.10. Auflösung der IG Metall zum 31.12.1990 24 Uhr

06.10. Auflösung des Deutsches Rotes Kreuzes der DDR zum 31.12.

13.10. Die Deutsche Postgewerkschaft Ost beschließt ihre Auflösung

15.10. Die Gesellschaft zur Privatisierung des Handels wird als Tochter der Treuhandanstalt gegründet

20.10. Die Gewerkschaft Unterricht und Erziehung löst sich auf

20.10. Der Mieterbund stellt seine Tätigkeit ein

21.10. Beitritt des Deutschen Bühnenbundes zum Deutschen Bühnenverein

24.10. Gewerkschaft der Eisenbahner löst sich auf


Di. 23. Oktober 1990


E. K. - Berlin. Den sofortigen Stopp der "unsinnigen und unrechtmäßigen" Kündigungslawine auf Polikliniken und Ambulatorien in den fünf neuen Bundesländern hat der Marburger Bund, die Gewerkschaft der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands, gefordert. Nach bis jetzt vorliegenden Erkenntnissen wurden bereits rund 2 000 der 19 000 an Polikliniken tätigen Ärzte entlassen, insbesondere in den Ländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Wenn dieser Trend anhalte, müsse befürchtet werden, dass bis zum Jahresende mehr als die Hälfte aller Polikliniken und Ambulatorien nicht mehr existieren oder nicht mehr arbeitsfähig sein werden. Das würde die medizinische Betreuung der Bevölkerung in den ostdeutschen Bundesländern ernsthaft gefährden, erklärte Dr. Frank Ulrich Montgomery, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes, und dürfe nicht zugelassen werden.

Er forderte alle Betroffenen auf, die gesetzlich vorgegebene Frist von drei Wochen zu nutzen, um bei den Kreisgerichten schriftlich Einspruch gegen die Entlassung einzulegen. Es bestünde durchaus eine Chance, dadurch die Rücknahme der Kündigung zu erreichen, weil die Existenz der Polikliniken entsprechend dem Einigungsvertrag für fünf Jahre gesichert sei und es von daher nur in vergleichsweise wenigen Fällen triftige Gründe geben dürfte, um sich von Mitarbeitern zu trennen. Montgomery hob die Bereitschaft des Marburger Bundes hervor, allen in Bedrängnis geratenen Kolleginnen und Kollegen in der ehemaligen DDR mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

An die Politiker gewandt, forderte der Marburger Bund, die Zusage, dass Polikliniken und Ambulatorien auf jeden Fall bis Ende 1995 weiter bestehen werden, zu konkretisieren und den Kommunen und Landkreisen in den fünf neuen Bundesländern unmittelbar mitzuteilen Gleichzeitig müsse gesagt werden, durch welche Maßnahmen die Finanzierung der Einrichtungen bei vorübergehenden Liquiditätsproblemen zu sichern sei.
(Neue Zeit, Mi. 24.10.1990)

München. AP/BZ Eine weitere langfristige Unterstützung der Deutschen Sozialen Union (DSU) in der ehemaligen DDR hat das Präsidium der CSU beschlossen. Grundlage der Entscheidung war nach einem Kommuniqué von gestern der Beschluss der DSU, in den fünf neuen Bundesländern und in Berlin an der Bundestagswahl sowie in Berlin an der Landtagswahl am 2. Dezember teilzunehmen. Die DSU hatte bei den Landtagswahlen am 14. Oktober In keinem der fünf Bundesländer die Fünfprozenthürde nehmen können und ist deshalb auch in keinem Landesparlament vertreten.
(Berliner Zeitung, Mi. 24.10.1990)

Kardiologen aus Berlin und Brandenburg haben die "Berlin-Brandenburgische Arbeitsgemeinschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen" gegründet.

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