DDR 1989/90Brandenburger Tor

01.10. Die fünf Landeverbände der CDU der DDR treten der Bundes CDU bei

01.10. Die Gewerkschaftsjugend der DDR löst sich zum 03.10. auf

01.10. Eine Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft

03.10. Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes

06.10. Auflösung der IG Metall zum 31.12.1990 24 Uhr

06.10. Auflösung des Deutsches Rotes Kreuzes der DDR zum 31.12.

13.10. Die Deutsche Postgewerkschaft Ost beschließt ihre Auflösung

20.10. Die Gewerkschaft Unterricht und Erziehung löst sich auf

20.10. Der Mieterbund stellt seine Tätigkeit ein

21.10. Beitritt des Deutschen Bühnenbundes zum Deutschen Bühnenverein

24.10. Gewerkschaft der Eisenbahner löst sich auf


Fr. 5. Oktober 1990


Düsseldorf (adn) Nach Auffassung des Präsidenten der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Dr. Ruprecht Vondran, wird es "kaum möglich sein, auch nur die Hälfte der Arbeitsplätze in der Stahlindustrie der ehemaligen DDR zu erhalten". Die Zahl der Arbeitsplätze in den neuen Ländern werde von über 80 000 um mehr als 40 000 sinken.
(Der Morgen, Sa. 06.10.1990)

Die Zukunftsangst ehemaliger DDR-Bürger führt bisweilen sogar zu Gewalttätigkeiten. Als zwei Tage nach der Wiedervereinigung ein Werkbus mit polnischen Pendlern über das Kopfsteinpflaster der Oderbrücke schaukelte, empfingen ihn aufgebrachte Deutsche mit einem Steinhagel. "Polen raus", riefen Halbwüchsige. Marian Kunik, Vertrauensmann der polnischen Arbeiter im Frankfurter Halbleiterwerk, berichtet von "großen Spannungen" im Betrieb. Die Firma kämpft ums Überleben, 8 000 Arbeitsplätze sind gefährdet. Fünfhundert Polen arbeiten im Werk, die meisten schon seit zwanzig Jahren. Die Reaktion der deutschen Arbeiter war deutlich: Wenn blaue Briefe verschickt werden, dann zuerst an die Polen, forderten sie. Nachdem für alle Arbeiter ein Kündigungsschutz bis Mitte nächsten Jahres ausgehandelt wurde, hat sich die Lage etwas entspannt.
(Die Zeit, Nr. 44, 26.10.1990)

Zu ihrer ersten gemeinsamen zweitägigen Sitzung treten der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die Konferenz der Kirchenleitungen als oberstes Organ des Bundes der Evangelischen Kirchen in der ehemaligen DDR heute in Berlin zusammen. Dabei soll, wie von der evangelischen Kirche mitgeteilt wurde, die angestrebte Vereinigung der beiden Kirchenbünde in Ost und West beraten werden.
(Neue Zeit, Fr. 05.10.1990)

In Eisenach-West läuft der erste Opel Vectra vom Band. Bundeskanzler Helmut Kohl lässt es sich nicht nehmen zu diesem Ereignis anzureisen.

Vertreter von Mahnwachen aus verschieden Städten beschließen in Dresden ein Verein "Bürger gegen Geheimdienste" zu gründen.

Mit der Nummer 38 erscheint die letzte Ausgabe der Zeitung Bürgerrat/plattFORM.

Das Neuen Forum zählt rund 6 000 Mitglieder.

Der Vorsitzender der IG Chemie-Papier-Keramik, Hermann Rappe, nimmt einen Sitz im Verwaltungsrat der Treuhandanstalt ein.

Bundestag und Bundesrat ratifizieren den Zwei-plus-Vier-Vertrag.

Der Zwei-plus-Vier-Vertrag trat am 15. März 1991 endgültig in Kraft, da der Oberste Sowjet den Vertrag erst am 04.03.1991 ratifizierte.

Das Wahlgesetz für die gesamtdeutsche Wahl am 2. Dezember mit zwei Wahlgebieten wird im Bundestag verabschiedet. Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR dürfen Parteien und Organisationen auch konkurrierende Listenverbindungen eingehen. Es gilt eine 5-Prozent-Klausel in jedem Wahlgebiet. Das Wahlgesetz gilt nur für die nächste Bundestagswahl.

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