DDR 1989/90Brandenburger Tor

01.10. Die fünf Landeverbände der CDU der DDR treten der Bundes CDU bei

01.10. Die Gewerkschaftsjugend der DDR löst sich zum 03.10. auf

01.10. Eine Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft

02.10. Die Treuhandanstalt verkündet das Aus für Pentacon

03.10. Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes

06.10. Auflösung der IG Metall zum 31.12.1990 24 Uhr

06.10. Auflösung des Deutsches Rotes Kreuzes der DDR zum 31.12.

13.10. Die Deutsche Postgewerkschaft Ost beschließt ihre Auflösung

15.10. Die Gesellschaft zur Privatisierung des Handels wird als Tochter der Treuhandanstalt gegründet

20.10. Die Gewerkschaft Unterricht und Erziehung löst sich auf

20.10. Der Mieterbund stellt seine Tätigkeit ein

21.10. Beitritt des Deutschen Bühnenbundes zum Deutschen Bühnenverein

24.10. Gewerkschaft der Eisenbahner löst sich auf


Do. 25. Oktober 1990


Auch in den jüdischen Gemeinden ist der gesamtdeutsche Einigungsprozess im Gange. Vor einiger Zeit schlossen sich die jüdischen Gemeinden in der damaligen DDR zu den Landesverbänden Sachsen/Thüringen (Geschäftsführender Vorsitzender: Siegmund Rotstein, Chemnitz) und Sachsen-Anhalt/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern (Vorsitzender: Hans Levy, Magdeburg) zusammen. Beide Landesverbände haben den Beitritt zum Zentralrat der Juden in Deutschland beantragt. Die beiden geschäftsführenden Landesvorsitzenden wurden bereits in das Direktorium des Zentralrats kooptiert, an dessen Spitze Dr. Heinz Galinski steht. Bis zum 1. April nächsten Jahres sollen in den beiden Landesverbänden Landesverbandstagungen mit regulären Wahlen stattfinden.

Die jüdische Gemeinde in Ostberlin (Vorsitzender: Dr. Peter Kirchner) steht in Verhandlungen mit der Gemeinde im westlichen Teil der Stadt (Vorsitzender: Dr. Heinz Galinski). Ziel ist, den Zusammenschluss beider Gemeinden womöglich noch bis Ende des Jahres herbeizuführen. Da die Möglichkeiten der großen Gemeinde in Westberlin mit ihm 6 500 Mitgliedern die der etwas über 240 Mitglieder zählenden Ostberliner Gemeinde weit übersteigen, eröffnet sich für diese ein reichhaltiges religiöses und kulturelles Angebot. Dabei wird die Bedeutung des Friedenstempels in der Ostberliner Rykestraße als ein geistliches Zentrum für die Berliner Juden sicher noch zunehmen.

Mit der Berliner Neuen Synagoge/Centrurn Judaicum, wo am Montag Richtfest ist, entsteht eine weitere bedeutende Begegnungsstätte mit jüdischer Kultur.
G. Fl.
(Neues Deutschland, Do. 25.10.1990)

Im Deutschen Nationaltheater in Weimar konstituiert sich der Thüringer Landtag. Es wird der Präsident des Landtages gewählt. Die Wahl des Ministerpräsidenten ist für die nächste Sitzung vorgesehen. Die CDU verfügt über 44 Sitze, die SPD über 21, FDP und PDS über jeweils 9 und Bündnis 90/Grüne über sechs. Die nächste Sitzung findet in Erfurt statt.

In Schwerin wurde der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gegründet. Es ist der erste Landesverband in einem ostdeutschen Bundesland.

In Bonn treffen sich Vertreter der Regierung, mit dem Bundeskanzler an der Spitze, mit Vertretern von Banken, Verbänden und dem Präsidenten und dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Treuhandanstalt.

Auf dem "Unternehmertag 1990" in Düsseldorf sagt der Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, Klaus Murmann, "Engagieren Sie sich persönlich: Gehen Sie in die Aufsichtsräte oder, wenn möglich, in die Geschäftsführungen der Ost-Unternehmen, oder senden Sie fähige Mitarbeiter dort hin."

Die Ratifizierungsurkunde über den Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland (Zwei-plus-Vier-Vertrag) wird von den Vereinigten Staaten von Amerika hinterlegt.

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