DDR 1989/90Brandenburger Tor

01.10. Die fünf Landeverbände der CDU der DDR treten der Bundes CDU bei

01.10. Die Gewerkschaftsjugend der DDR löst sich zum 03.10. auf

01.10. Eine Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft

03.10. Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes

06.10. Auflösung der IG Metall zum 31.12.1990 24 Uhr

06.10. Auflösung des Deutsches Rotes Kreuzes der DDR zum 31.12.

13.10. Die Deutsche Postgewerkschaft Ost beschließt ihre Auflösung

20.10. Die Gewerkschaft Unterricht und Erziehung löst sich auf

20.10. Der Mieterbund stellt seine Tätigkeit ein

21.10. Beitritt des Deutschen Bühnenbundes zum Deutschen Bühnenverein

24.10. Gewerkschaft der Eisenbahner löst sich auf


Do. 4. Oktober 1990


Frankfurt. dpa/BZ Verlage in der ehemaligen DDR haben beträchtliche Schwierigkeiten, mit ihrer Titelproduktion im westlichen Deutschland und auf dem internationalen Buchmarkt Fuß zu fassen.

Der einstmals renommierte Verlag "Volk und Welt" (Berlin) "ringt um seine Existenz", erklärte gestern Verlagsleiter Jürgen Grüner. Das Haus, in der früheren DDR bisher führend mit fremdsprachlicher Literatur und jetzt 100prozentig in Treuhandbesitz, sieht sich als Folge der neuen Entwicklung Verlagskonkurrenten aus dem Westen gegenüber.

Zunächst wird in ostdeutschen Verlagen auf Kooperation und Fusionen mit finanzkräftigen Unternehmen aus dem Westen gesetzt. Hilfsangebote des Frankfurter Börsenvereins, bei der Erstgründung von Verlagen und Buchhandlungen in den östlichen Bundesländern mit Teilbürgschaften einzuspringen, werden von dortigen Verlegern dankbar quittiert.

Ganz andere Sorgen haben Klein- und Alternativ-Verlage aus dem bisherigen DDR-Territorium. Elf von ihnen, die sich gestern auf der Buchmesse zu Wort meldeten, steuern bewusst einen "anderen Weg". Sie wollen mit Nischenliteratur, Prosa, Gedichten, Grafik, künstlerischer Fotografie und anderen Themen der "literarischen Opposition" auch westliche Abnehmer finden.
(Berliner Zeitung, Fr. 05.10.1990)

Die Leiter der Niederlassungen (Außenstellen) der Treuhand nehmen ihre Tätigkeit auf. Die Niederlassungen sind für kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 1 500 Mitarbeitern zuständig.

Die Deutsche Warentreuhand AG Hamburg führt ab heute eine Bestandsaufnahme in den Niederlassungen der Treuhandanstalt durch. Die Prüfung bezieht sich auf alle Aufgaben, die der Treuhandanstalt zugewiesen wurden. 1. Privatisierung von Betrieben und Vermögensgegenständen. 2. Sanierung von Betrieben. 3. Eventuelle Stilllegung oder Überleitung in ein Insolvenzverfahren von Betrieben. 4. Übertragung von Betrieben und Vermögensgegenständen auf Kommunen. 5. Rechtsgeschäfte, mit denen die Maßnahmen von 1 bis 4 vorbereitet werden, wie etwa Betriebsaufspaltung und Angebote an Kaufinteressenten. 6. Reprivatisierung.

Eine Außenstelle des Bundesministerium der Verteidigung wird in Strausberg bei Berlin gebildet. Ein deutsches Verbindungskommando zu den sowjetischen Streitkräften in Deutschland wird gebildet.

Häftling in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen verlangen eine Amnestie nach dem Vorbild der ehemaligen DDR und eine Pressekonferenz mit Journalisten. Eine Dachbesetzung in der Haftanstalt Darmstadt-Eberstadt wurde beendet. Es wird eine Strafminderung für alle Gefangenen im gesamten Bundesgebiet und eine Begrenzung der Untersuchungshaft auf drei Monate gefordert.

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