DDR 1989/90Brandenburger Tor

01.10. Die fünf Landeverbände der CDU der DDR treten der Bundes CDU bei

01.10. Die Gewerkschaftsjugend der DDR löst sich zum 03.10. auf

01.10. Eine Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft

03.10. Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes

06.10. Auflösung der IG Metall zum 31.12.1990 24 Uhr

06.10. Auflösung des Deutsches Rotes Kreuzes der DDR zum 31.12.

13.10. Die Deutsche Postgewerkschaft Ost beschließt ihre Auflösung

20.10. Die Gewerkschaft Unterricht und Erziehung löst sich auf

20.10. Der Mieterbund stellt seine Tätigkeit ein

21.10. Beitritt des Deutschen Bühnenbundes zum Deutschen Bühnenverein

24.10. Gewerkschaft der Eisenbahner löst sich auf


Mo. 22. Oktober 1990


ADN/JW. Über 5,2 Millionen Arbeitslose und Kurzarbeiter wird es nach Auffassung der fünf führenden Forschungsinstitute der Wirtschaft 1991 in Gesamtdeutschland geben, davon allein fast 3,2 Millionen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Diese alarmierenden Zahlen stehen im Herbstgutachten der Institute, das am Montag der Bundesregierung übergeben wurde. "Die wirtschaftliche Lage im vereinigten Deutschland ist tief gespalten", stellen die Gutachter fest.

Als Durchschnittszahlen für das kommende Jahr nennt das Gutachten für Westdeutschland 2 Millionen Arbeitslose und 80 000 Kurzarbeiter, für Ostdeutschland 1,4 Millionen Arbeitslose und 1,75 Millionen Kurzarbeiter. Der Gipfel der Arbeitslosigkeit in der Ex-DDR werde bei 1,7 Millionen Arbeitslosen und im kommenden Winterhalbjahr bei 2 Millionen Kurzarbeitern liegen, obwohl gleichzeitig die Zahl der "Pendler", die im Westen arbeiten, von rund 120 000 in diesem Jahr auf 350 000 bis 400 000 steigen wird.

Ursache für die weiter zunehmende Massenarbeitslosigkeit in der Ex-DDR ist nach Ansicht der Institute die fortgesetzte Anpassung der Produktion an die veränderten Wettbewerbsverhältnisse. Selbst die mittelfristig wettbewerbsfähigen Unternehmen würden ihre Belegschaftszahlen nochmals verkleinern müssen. Das Lohnniveau in den neuen Ländern werde Ende 1991 etwa 50 Prozent des westdeutschen Niveaus erreichen.

Demgegenüber kündigen die Institute für Westdeutschland eine "Aufwärtsentwicklung unter erhöhten Risiken" an. Beträchtliche Impulse gingen dabei von der "Vorliebe ostdeutscher Konsumenten und Investoren für westliche Güter und Dienstleistungen aus".

Der Sprecher der Wirtschafts-Forschungsinstitute, Dr. Heiner Flassbeck, wies darauf hin, dass es für die Vorhersagen über die Wirtschaftsentwicklung in der ehemaligen DDR nur eine "sehr unsichere Grundlage" gebe.

Die Frage, ob die Institute ein Rezept zur Vermeidung der hohen Arbeitslosigkeit in den fünf Ländern hätten, verneinte der Sprecher. Im Gegensatz zum Gutachten, demzufolge sich "in Ostdeutschland die Talfahrt der Wirtschaft bis weit in das Jahr 1991" fortsetzt, kündigte Dr. Flassbeck schon ab Herbst 1990 eine "allmähliche Aufwärtsentwicklung" und für Mitte nächsten Jahres eine "deutliche Stabilisierung" an.

Für das nächste Jahr kündigen die Institute eine deutliche Steigerung der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in den fünf Ländern an.
(Junge Welt, Di. 23.10.1990)

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Potsdamer Landtag, der ehemalige DDR-Innenminister Peter-Michael Diestel, hat den Wunsch, in einer Großen Koalition im Land Brandenburg Minister zu werden.
(Junge Welt, Mo. 22.10.1990)

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