DDR 1989/90Brandenburger Tor

01.10. Die fünf Landeverbände der CDU der DDR treten der Bundes CDU bei

01.10. Die Gewerkschaftsjugend der DDR löst sich zum 03.10. auf

01.10. Eine Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft

03.10. Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes

06.10. Auflösung der IG Metall zum 31.12.1990 24 Uhr

06.10. Auflösung des Deutsches Rotes Kreuzes der DDR zum 31.12.

13.10. Die Deutsche Postgewerkschaft Ost beschließt ihre Auflösung

20.10. Die Gewerkschaft Unterricht und Erziehung löst sich auf

20.10. Der Mieterbund stellt seine Tätigkeit ein

21.10. Beitritt des Deutschen Bühnenbundes zum Deutschen Bühnenverein

24.10. Gewerkschaft der Eisenbahner löst sich auf


Mo. 15. Oktober 1990


Auf die außerordentlich günstigen wirtschaftlichen Standortbedingungen in den fünf neuen Bundesländern hat Wirtschaftsminister Helmut Haussmann am Montag auf dem Bonner Forum '90 "Aufbruch in Ost und West: Standorte in Deutschland" verwiesen. Deutschland sei eine Top-Adresse für alle, die am europäischen Aufschwung teilhaben möchten. In vielen Konzernzentralen werde neu gerechnet.

Der Minister sicherte den ausländischen Partnern zu, dass die deutsche Wirtschaft den Standort "neue Bundesländer" nicht für sich beanspruche. Für alle würden die neuen Startbedingungen gelten. Auch die fünf östlichen Bundesländer würden keine Schonzeit bekommen. Sie müssten sich von Beginn an auf dem Laufsteg des internationalen Standortwettverbs bewähren, meinte Haussmann.

Zugleich müsse es den Vergleich mit alternativen Standorten in Europa aushalten, meinte der Minister. Vorstellungen, die östlichen Bundesländer zu einem Billiglohn-Standort zu machen, lehnte Haussmann ab. Er sei überzeugt, dass Produktivität und Löhne östlich der Elbe rasch steigen würden. Allerdings: Auf die Reihenfolge komme es an. "Die Produktivitätsentwicklung muss den Takt für Lohnsteigerungen geben."
(Tribüne, Di. 16.10.1990)

Seit der Vereinigung Deutschlands blüht in Sachsen das Warengeschäft. Die meisten Kunden erzählen zwar nicht, wozu sie eine Waffe kaufen, wie das "Leipziger Tageblatt" jetzt meldete. Nach den Erfahrungen der Waffenhändler tun sie dies jedoch aus Angst vor Raub und Überfall. Frauen rüsteten sich vorwiegend mit Gas-Spraydosen aus. Außerdem floriert auf Straßen und Plätzen der Messestadt der Handel mit Pistolenattrappen und Schreckschusspistolen. Unter der Hand werden dem Blatt zufolge bereits scharfe Waffen verkauft. Nachschub kommt, da seien sich die Experten einig, aus den Arsenalen der sowjetischen Armee und der früheren DDR-Volksarmee.
(Neue Zeit, Di. 16.10.1990)

Die Gesellschaft zur Privatisierung des Handels (GPH) wird als Tochter der Treuhandanstalt gegründet. In ihr werden 45 000 Handelsbetriebe zusammengefasst. Ein Großteil der ehemals staatlichen Einzelhandelsbetriebe wurde von der GPH in sogenannten Paketverträgen an westdeutsche Lebensmittelketten verkauft. Nachfolgegesellschaft der GPH ab Juni 1991 die DUHO Verwaltungsgesellschaft mbH.

Die BASF übernimmt das Synthesewerk Schwarzheide (Brandenburg). Es erfolgt eine Freistellung von Altlastrisiken.

Von den Sprechern der provisorischen ostdeutschen Ländern wird Rudolf Mühlfenzl, der langjährige Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks, zum Rundfunkbeauftragten gewählt.

Seiner 14-köpfige Beratergruppe gehören nur Personen aus dem Westen an.

In Perleberg besuchen zum ersten Mal Offiziere der Bundeswehr und der Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Willy Wimmer, eine Garnison der sowjetischen Streitkräfte.

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