DDR 1989/90Brandenburger Tor

01.10. Die fünf Landeverbände der CDU der DDR treten der Bundes CDU bei

01.10. Die Gewerkschaftsjugend der DDR löst sich zum 03.10. auf

01.10. Eine Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft

02.10. Die Treuhandanstalt verkündet das Aus für Pentacon

03.10. Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes

06.10. Auflösung der IG Metall zum 31.12.1990 24 Uhr

06.10. Auflösung des Deutsches Rotes Kreuzes der DDR zum 31.12.

13.10. Die Deutsche Postgewerkschaft Ost beschließt ihre Auflösung

15.10. Die Gesellschaft zur Privatisierung des Handels wird als Tochter der Treuhandanstalt gegründet

20.10. Die Gewerkschaft Unterricht und Erziehung löst sich auf

20.10. Der Mieterbund stellt seine Tätigkeit ein

21.10. Beitritt des Deutschen Bühnenbundes zum Deutschen Bühnenverein

24.10. Gewerkschaft der Eisenbahner löst sich auf


Do. 11. Oktober 1990


Der Präsident der Akademie der Künste zu Berlin, Heiner Müller, hat sich in einem gestern veröffentlichten Interview mit der französischen Zeitung "Le Figaro" verbittert über die Auswirkungen der deutschen Vereinigung auf kulturellem Gebiet geäußert. In seiner neuen Funktion sieht er sich als "Kapitän eines sinkenden Schiffs", dessen Aufgabe es sei, den Zeitpunkt des Untergangs aufzuschieben. Der Schriftsteller und Dramatiker bewertet den Übergang von der DDR zur deutschen Kultur negativ. Jede neue Zivilisation versuche die alte auszulöschen. Das gelte derzeit für die DDR, wo es so aussehe, als solle alles dort Geschaffene vernichtet werden. Bei den Vereinigunsverhandlungen sei die Kultur völlig ausgespart worden, klagt Müller. Aufgabe der Künstler sei es jetzt, aus der Polemik und der Alltagspolitik herauszufinden und eine Grundsatzdebatte über die Zukunft der Kultur auszulöschen.
(Berliner Zeitung, Fr. 12.10.1990)

Berlin. Detlef Friedrich Die Bildung einer Mehrländer-Rundfunkanstalt nach dem Vorbild des NDR hat Berlins Kultursenatorin Dr. Anke Martiny für Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt gefordert.

Auch Mecklenburg-Vorpommern könnte sich an dieser Sendeanstalt beteiligen, die neben vier bis fünf Rundfunkprogrammen ein eigenes drittes Fernsehprogramm produzieren soll. Wie Dr. Martiny gestern in einem Gespräch mit der Berliner Zeitung erklärte, sollten die Verhandlungen unverzüglich nach den Wahlen vom 14. Oktober beginnen und zu einem schnellstmöglichen Abschluss gebracht werden.

Eine eigene Landesrundfunkanstalt Berlin sei finanziell nicht rentabel, erklärte die Senatorin. Die künftige Mehrländeranstalt müsse die vorhandenen Studiokapazitäten in Adlershof und in der Nalepastraße einbeziehen, diese sollten nach der im Einigungsvertrag vorgesehenen Auflösung des zentralen Rundfunks und Fernsehens der DDR zusammen mit den DEFA-Studios und anderen Interessenten als moderne Film- Hörfunk- und Fernsehproduktionsstätten genutzt werden.
(Berliner Zeitung, Fr. 12.10.1990)

Die Kreise Altenburg, Schmölln und Artern werden in das Land Thüringen eingegliedert.

In der Chemnitzer Eissporthalle führt die Linke Liste/PDS eine Wahlveranstaltung durch.

Wahlkampfauftritte für die FDP absolviert Otto Graf Lambsdorff in Altenburg und Erfurt. Außenminister Hans-Dietrich Genscher ist in Gera, Jena und Suhl zugange.

In Bonn werden die Verhandlungen über den befristeten Aufenthalts und die Modalitäten des planmäßigen Abzugs der sowjetischen Truppen aus dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland abgeschlossen.

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