DDR 1989/90Brandenburger Tor

01.10. Die fünf Landeverbände der CDU der DDR treten der Bundes CDU bei

01.10. Die Gewerkschaftsjugend der DDR löst sich zum 03.10. auf

01.10. Eine Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft

02.10. Die Treuhandanstalt verkündet das Aus für Pentacon

03.10. Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes

06.10. Auflösung der IG Metall zum 31.12.1990 24 Uhr

06.10. Auflösung des Deutsches Rotes Kreuzes der DDR zum 31.12.

13.10. Die Deutsche Postgewerkschaft Ost beschließt ihre Auflösung

15.10. Die Gesellschaft zur Privatisierung des Handels wird als Tochter der Treuhandanstalt gegründet

20.10. Die Gewerkschaft Unterricht und Erziehung löst sich auf

20.10. Der Mieterbund stellt seine Tätigkeit ein

21.10. Beitritt des Deutschen Bühnenbundes zum Deutschen Bühnenverein

24.10. Gewerkschaft der Eisenbahner löst sich auf


Fr. 19. Oktober 1990


Bonn (ddp). Die "Interessengemeinschaft der DDR-Enteigneten" geht davon aus, dass auf etwa 30 Prozent des Vermögens in den fünf neuen Bundesländern Anspruch auf Rückgabe besteht, nachdem mit der Übernahme des von der ehemaligen Volkskammer beschlossenen Rehabilitierungsgesetzes in den Einigungsvertrag auch die Zeit zwischen 1945 und 1949 "justitiabel" geworden sei. Damit sei die Rechtswidrigkeit der Enteignungen in diesem Zeitraum entgegen allen vorherigen Verlautbarungen anerkannt worden, sagte der Justitiar der Organisation, Peter Herold. Die größte Einzelforderung unter den 1 000 Mitgliedern der Gemeinschaft nach Rückgabe von Boden hege bei 15 000 Hektar.

Die Bundesregierung habe in den Verhandlungen mit der ehemaligen DDR vermutlich bewusst diesen Weg zu grundgesetzkonformen Auslegungen beschritten, sagte Herold. "Das nehme ich erfreut zur Kenntnis." Aus dem Rehabilitierungsgesetz ergebe sich zudem, dass nach dem Gleichbehandlungsgebot auch die Enteignungen rückgängig zu machen sind, die auf Legislativ- oder Exekutivakten der ehemaligen Länder der damaligen sowjetischen Besatzungszone beruhen. Diese Enteignungen seien mit Billigung, aber nicht auf Anordnung der Besatzungsmacht erfolgt. Wenn Enteignungen nach unrechtmäßigen Strafverfahren rückgängig gemacht werden sollten, dürften diejenigen nicht schlechter gestellt werden, denen ohne Verfahren ihr Vermögen abgenommen worden sei.

Herold forderte die Verwaltung auf, selbständig aufgrund des Lastenausgleichsverfahrens eine Rückübertragung vorzunehmen.
(Neue Zeit, Sa. 20.10.1990)

Warschau (ADN). Das polnische Hauptzollamt hat darauf hingewiesen, dass die Einfuhr von Zweitaktfahrzeugen nach Polen verboten ist. Eine entsprechende Verordnung habe das Transportministerium schon 1983 gefasst, doch sei sie immer wieder umgangen worden. Die Autofirma "Polmozbyt" hatte sogar eine Spezialgenehmigung zur Ein- fuhr von Fahrzeugen der Marken Wartburg und Trabant. Nunmehr gebe es nur noch eine Ausnahme für den Import von Zweitaktern: Polmozbyt darf weiterhin für Invaliden gebaute Trabis einführen.
(Neue Zeit, Sa. 20.10.1990)

Washington. ADN/BZ Die CIA hat über den bundesdeutschen Geheimdienst Zugang zu bedeutenden Informationen aus Stasi-Akten erhalten. Wie CIA-Direktor William Webster in Washington erklärte, habe man dadurch "einer Reihe wichtiger Hinweise nachgehen können". Webster bezog sich dabei offensichtlich auf Aktivitäten von Personen, Organisationen und Staaten, die von den USA terroristischer Aktivitäten beschuldigt werden und Kontakte zum DDR-Geheimdienst gehabt haben sollen.
(Berliner Zeitung, Sa. 20.10.1990)

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