DDR 1989/90Brandenburger Tor

04.12. Der Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft stimmt dem Einigungsvertrag zu

13.12. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag wird in der französischen nationalversammlung ratifiziert

15.12. Auf den Frequenzen von DFF 1 sendet nun ARD und ZDF

15.12. In den Deutschen Sportbund werden die Landesverbände Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aufgenommen

15.12. Der Jugendherbergs-Hauptverbandes löst sich zum 31.12.1990 auf

22.12. Der Aufenthalts- und Abzugsvertrag der sowjetischen Streitkräfte aus der BRD sowie der Überleitungsvertrag tritt in Kraft


Di. 4. Dezember 1990


Bonn (dpa) Mit scharfer Kritik an der bisherigen Politik hat die Bundestagsfraktion der Grünen am Dienstag auf ihrer letzten Sitzung die Arbeit in Bonn beendet. Sie übergab die Geschäfte an die acht neuen Abgeordneten der Grünen/Bündnis 90 aus der ehemaligen DDR. Die alten und neuen Abgeordneten setzten sich zum Teil äußerst kritisch mit dem Erscheinungsbild der Grünen auseinander. Wolfgang Ullmann vom Bündnis 90 warf der Partei eine "Suppenkasperpolitik" vor. Künftig müsse mit einer Oppositionspolitik der Verweigerung Schluss gemacht werden.

Nach Ansicht der Mitbegründerin der Grünen, Petra Kelly, ist die Partei vor allem menschlich gescheitert. Sie habe in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren ein "schauderhaftes Bild" abgegeben. Die "Mullahs" der Parteiflügel seien im Dogmatismus erstarrt, im Umgang untereinander hätten Häme und Sarkasmus geherrscht. Ein Fehler sei aber auch die zu starke Fixierung auf rot-grüne Koalitionen gewesen.

Nur eine einschneidende Strukturreform und eine politische Entideologisierung kann nach Ansicht der Realo-Politiker Fischer und Vollmer das Überleben und die Handlungsfähigkeit der Partei sichern. Als Konsequenzen aus dem Scheitern ihrer Partei verlangten sie gestern die Abschaffung der Rotation der Parlamentsabgeordneten sowie eine völlig neue Führungsstruktur. Den West-Grünen droht nach ihrem Wahldebakel auch ein Konflikt über die Fusion mit der ostdeutschen Vereinigung Bündnis 90/Grüne.

Beim Zusammengehen sei man davon ausgegangen, dass beide Seiten im Bundestag sitzen werden, sagte Werner Schulz, führendes Mitglied des Neuen Forums.
(Der Morgen, Mi. 05.12.1990)

Der DGB Bundesvorstand beschließt die Gründung von Landesbezirken in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, sowie die Ausweitung des Landesbezirks Berlin auf den Ostteil der Stadt und auf Brandenburg.

Der Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft stimmt dem Einigungsvertrag zu.

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