DDR 1989/90Brandenburger Tor

04.12. Der Ministerrat der Europäischen Gemeinschaft stimmt dem Einigungsvertrag zu

13.12. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag wird in der französischen nationalversammlung ratifiziert

15.12. Auf den Frequenzen von DFF 1 sendet nun ARD und ZDF

15.12. In den Deutschen Sportbund werden die Landesverbände Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aufgenommen

15.12. Der Jugendherbergs-Hauptverbandes löst sich zum 31.12.1990 auf

22.12. Der Aufenthalts- und Abzugsvertrag der sowjetischen Streitkräfte aus der BRD sowie der Überleitungsvertrag tritt in Kraft


Mo. 3. Dezember 1990


Zahlungsbürgschaften der Bundesregierung für Lieferungen nach Osteuropa und Chancengleichheit auf dem Markt der neuen Bundesländer fordern die Betriebsräte der Feinkeramischen Industrie in einem offenen Brief an den thüringischen Ministerpräsidenten, Josef Duchac, für ihre Unternehmen. In dem ADN übermittelten Schreiben wenden sich die Autoren gegen den Ausverkauf ihres traditionellen Industriezweiges.

Die ursprüngliche Devise, von der DDR-Industrie "zu retten was zu retten ist", sei nicht mehr aktuell. Auch von den hochmotivierten Menschen der ehemaligen DDR, denen gute Aussichten eingeräumt wurden, die Betriebe umzuprofilieren und zu sanieren, sei keine Rede mehr, heißt es in dem Brief. Statt dessen scheine die Stilllegung unbequemer Betriebe ohne Rücksicht auf jahrzehntelang produzierte verkaufsfähige Produktionssortimente das "Geheimrezept" der Treuhand zu sein.

In dem Schreiben wird die umgehende Bildung von Aufsichtsräten verlangt, damit längst fällige Entscheidungen getroffen werden können. Weitere Forderungen sind die Entschuldung von Krediten, die vor der Währungsunion aufgenommen werden mussten, schnelles, unbürokratisches Handeln der Treuhand, um Besitzverhältnisse sowie die Sanierungswürdigkeit zu klären und die Mitbestimmung der Arbeitnehmervertretungen beim Verkauf von Volkseigentum.

Die Betriebsräte fragen besorgt, was aus den Kommunen werden soll, wenn sich die Industrie rückläufig entwickelt und die Steuern ausbleiben. Mit westdeutschen Waren bestückte Verbrauchermärkte nutzten den Menschen nichts, wenn die Möglichkeiten zum Geldverdienen begrenzt seien. (ADN)
(Tribüne, Mo. 03.12.1990)

Berlin (MD). Die durch den Einigungsvertrag übernommenen Regierungsabkommen zur Aufnahme einer Beschäftigung und Qualifizierung von ausländischen Arbeitnehmern in der ehemaligen DDR gelten als Bundesrecht in den fünf neuen Bundesländern weiter. Das geht aus einem am Montag in Berlin verbreiteten Informationsblatt des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung hervor. Damit haben vietnamesische, mocambikanische und angolanische Arbeiter aus den Vertragsstaaten Anspruch auf eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für die Dauer des früher vereinbarten Zeitraums. Auskunft erteilt das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung Außenstelle Berlin/Ref. AB 11/1 Fritz-Schmenkel-Straße 17/23, 0-1157 Berlin.
(Neues Deutschland, Di. 04.12.1990)

Die in Berlin erscheinende Abendzeitung "BZA" erscheint ab heute als "Berliner Kurier am Abend".

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