Mi. 27. September 1989


In der Paulskirche in Schwerin treffen sich Anhänger des Neuen Forum aus dem Norden der Republik.

60 selbstgefertigte Flugblätter mit der Forderung nach Zulassung des Neuen Forum und Unterstützung seiner Ziele verteilt eine Person in Naumburg. Nach habhaft werden der Person wird ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Nach Erkenntnis des MfS ist die Person keiner Basisgruppe zuzuordnen.

Auf einer Veranstaltung der "Ökologie- und Menschenrechtsgruppe Potsdam/Staaken" informiert Rudolf Tschäpe über das Neue Forum und seine Ziele.

In der Berliner Bartholomäusgemeinde stellen sich Demokratie Jetzt, das Neue Forum und die Initiativgruppe zur Gründung der Sozialdemokratischen Partei in der DDR vor. Konrad Weiß von Demokratie Jetzt fordert das Ende der Führungsrolle der SED.

Bei einem Treffen Dresdner Umweltgruppen wird die Forderung nach einer Umweltzeitschrift erhoben. Es werden Arbeitsgruppen gebildet und gemeinsame Sprecher gewählt.

Auf der Nationalen Gesundheitskonferenz kritisierte der DDR-Gesundheitsminister, Klaus Thielmann, Flüchtlinge aus dem Gesundheitswesen. Flucht sei ein unentschuldbarer Verstoß gegen Berufsethos und elementare Menschlichkeit. Ein guter Arzt lasse seine Patienten nicht im Stich, meinte er.

Erich Honecker billigt den von Erich Mielke vorgelegten "Plan der Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit während des 40. Jahrestages der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik - 6. bis 8. Oktober 1989".

Heute und morgen spricht Rechtsanwalt Wolfgang Vogel in der bundesdeutschen Botschaft in Warschau mit DDR-Bürgern, die eine Ausreise erreichen wollen. Bei Rückkehr in die DDR wird eine zügige Bearbeitung der Ausreiseanträge versprochen. 54 Personen nehmen das Angebot an.

DDR-Außenminister Oskar Fischer trifft am Rande der UN-Vollversammlung mit dem BRD-Außenminister Hans-Dietrich Genscher zusammen.

BRD-Außenminister Hans-Dietrich Genscher sagt vor der UN-Vollversammlung: "Das polnische Volk soll wissen, dass sein Recht, in sicheren Grenzen zu leben, von uns Deutschen weder jetzt noch in Zukunft durch Gebietsansprüche in Frage gestellt wird."

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