Fr. 1. September 1989


Friedensgruppen haben dazu aufgerufen eine Menschenkette zwischen der Sowjetischen Botschaft und der Botschaft der USA in Berlin zu bilden.

In Stralsund findet ein "öffentlicher Spaziergang" von der Nikolaikirche zur Jakobikirche statt.

Dem Kirchenvorstand von St. Nikolai wird im Leipziger Rathaus nahegelegt die Friedensgebete am 04.09.1989 nicht wieder beginnen zu lassen. Was der Kirchenvorstand aber ablehnt.

Mitglieder des Ökumenischen Friedenskreises Forst nehmen in Forst an einem SED-Treffen anlässlich des Weltfriedenstages mit eigenen Plakaten teil. Dagegen schreiten die staatlichen Organe ein.

Anlässlich des 50. Jahrestages des Beginns des zweiten Weltkriegs in Europa findet in der Gothaer Schlosskirche ein Ökumenischer Gottesdienst statt. Anschließend zieht ein Demonstrationszug zum Augustinerkloster.

Vom Ministerium für Nationale Verteidigung wurde festgelegt, bei Verweigerung des Wehrdienstes oder des Dienstes als Bausoldat keinen Einberufungsbefehl mehr herauszugeben. Bereits herausgegebene Einberufungsbefehl sind zurückzunehmen.

Anlässlich des 50. Jahrestages des Beginns des 2. Weltkriegs in Europa tritt die Volkskammer zusammen.

Der Jugendsender Elf 99 beginnt im 2. Programm des DDR-Fernsehens zu senden.

Karl-Eduard von Schnitzler sagt in einem Interview am 31.03.1990: "Da bin ich einer der Mitväter. Das war seit Jahren geplant. Und in der zweiten Folge bin ich selbst aufgetreten und habe als erster DDR-Bürger die Frage aufgeworfen angesichts der Fluchtströme: 'Was haben wir falsch gemacht?' Da war ich der erste, nachweislich, in der Sendung Elff 99."

Beginn des neuen Schul-, Lehr- und Studienjahres.

In einem Schreiben des sowjetischen Außenministers, Eduard Schewardnadse, an DDR-Außenminister Oskar Fischer, regt er an, darüber nachzudenken, ob der Bundesregierung nicht vertraulich mitgeteilt werden sollte, wenn die BRD weiter DDR-Bürger in ihren Vertretungen aufnimmt, könnte die Zahl der Übersiedler in diesem und nächsten Jahr spürbar verringert werden.

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