Di. 12. September 1989


Der Aufruf in eigener Sache wird von der Bürgerbewegung Demokratie Jetzt veröffentlicht.

Neben dem Gründungsaufruf werden auch Thesen für eine demokratische Umgestaltung der DDR veröffentlicht.

Aufruf der Initiativgruppe für eine Sozialdemokratische Partei in der DDR.

Bulletin der Bundesregierung zur Lösung des Problems der DDR-Flüchtlinge

Die Leipziger Herbstmesse diente der weiteren Intensivierung der Handelsbeziehungen zwischen Italien und der DDR, schrieb gestern die italienische Zeitung "Corriere della Sera". Das Blatt verweist auf den für Ende des Jahres angekündigten Produktionsbeginn einer von Fiat errichteten Vergaserfabrik. Mit Vertretern des Chemiekonzerns Enichem führe die DDR derzeit intensive Verhandlungen.
(Berliner Zeitung, Mi. 13.09.1989)

In einer Wohnung in Berlin-Friedrichshain wird die Bürgerbewegung "Demokratie Jetzt" gegründet.

Bei einem Besuch des 1. Sekretärs des Zentralrats der FDJ, Eberhard Aurich, und dem Leiter der Abteilung Jugend des ZK der SED, Gerd Schulz, in Dierhagen bei Egon Krenz sagten sie zu ihm: "Mit Honecker geht es nicht mehr. Er muss weg. Ergreife du die Initiative." Schreibt Egon Krenz in seinem Buch "Herbst `89".

Eberhard Aurich schreibt in seinem Buch "Zusammenbruch" über dieses Treffen: "Einen Gedanken offenbart er uns: 'Wir lassen alle frei reisen, wenn die BRD die Staatsbürgerschaft der DDR anerkennt'". Und: "In mein Tagebuch schreibe ich: 'In Dierhagen sitzt kein Reformer. Bis zum Jahrestag der DDR wird sich nichts ändern'".

Bundeskanzler Kohl schickt ein Danktelegramm an den Ungarischen Ministerpräsidenten Németh. Anlass ist die Grenzöffnung nach Österreich für DDR-Bürger am 11.09. 0 Uhr.

Rainer Eppelmann trifft in Bonn mit Gerhard Baum, Hans-Dietrich Genscher und Irmgard Schwätzer von der F.D.P. zu einem Gespräch zusammen.

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