Do. 21. September 1989


Der stellvertretende Kulturminister, Klaus Höpcke, sprach in einem Vortag in der Kunsthochschule in Berlin darüber, nachzudenken, welche Umstände des Lebens bei uns in diesem oder jenem den Wunsch entstehen zu lassen, das Land zu verlassen.

In einer Wohnung in Erfurt versammeln sich rund 30 Personen. Durch eine zielgerichte Einflussnahme sei die Gründung des Neuen Forum in Erfurt verhindert worden, meldete das MfS. Es sei gelungen die Diskussion so zu lenken, dass statt über die Gründung über die zu erwartenden strafrechtlichen Sanktionen gesprochen wurde.

Nach einem Fürbittgottesdienst in der Kirche in Großschönau (Bezirk Dresden) wird der Aufruf "Aufbruch 89 - Neuen Forum" verteilt. Interessierte werden gebeten sich in Listen einzutragen.

Der Rat des Kreises Zittau Abt. Innere Angelegenheiten Ref. Kirchenfragen schreibt dazu am 03.10.: "Diese Bittgottesdienste tragen keinerlei religiöse Bezugspunkte."

"In Anbetracht dessen, dass Vertreter oppositioneller Kräfte in der DDR unter dem Vorwand von mehr Freiheit und Demokratie versuchen, ihre wahren Absichten zu verschleiern, muss festgestellt werden, dass zunehmend kirchliche Amtsträger sowie in der Kirche tätige Personen aus Basisgruppen die Ziele der Plattform 'Neues Forum' als ihre eigenen Ziele ansehen.

Andere Bewegungen, die durch oppositionelle Kräfte geschürt werden, werden von ihnen nicht in dem Maße unterstützt".

In Leipzig werden vier Demonstranten zu 4 bis 6 Monaten Haft verurteilt. Der Vorwurf lautet "Zusammenrottung".

Gemäß einer Vereinbarung zwischen dem Verkehrskombinat Potsdam und dem ADAC der BRD wird die Anzahl der auf den Transitstrecken eingesetzten Pannenhilfsfahzeuge von bisher 12 um 15 Fahrzeuge erhöht.

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