Mi. 20. September 1989


Unter den etwa 1 500 Unterzeichnern des Gründungsaufrufs der unabhängigen DDR-Gruppe "Neues Forum" befinden sich nach Angaben der Ost-Berliner Malerin Bärbel Bohley auch zahlreiche SED-Mitglieder.

Bohley, Gründungsmitglied der Gruppe sagte am Mittwoch im Deutschlandfunk, offenbar gebe es in der SED mehr Reformwillige als bisher angenommen. Zu der Gruppe, die am Dienstag in 11 von 14 DDR-Bezirken offiziell die Zulassung beantragt hatte, gehörten Menschen aus allen Bevölkerungsschichten der DDR, vom Lockführer und Bäcker über Lehrer und Ärzte bis zu Künstlern.
(Frankfurter Rundschau, Do. 21.09.1989)

Eröffnung des Frauencafé Dresden.

Im Klub der Professoren der TU Dresden findet der erste Frauenzentrumsabend der "Frauen für Frauen Dresden" statt.

In der Michaeliskirche in Erfurt beginnt ein viertägiges ökumenisches Seminar. Teilnehmer unterzeichnen eine Protestresolution an den Minister des Inneren. U.a. wird die Zulassung des Neuen Forum gefordert.

In Weimar werden Demokratie Jetzt, der Demokratische Aufbruch, das Neue Forum und die Initiativgruppe zur Gründung der Sozialdemokratischen Partei in der DDR vorgestellt.

In der der evangelischen Kirche zu Forst-Eulau wird eine Fürbittandacht für die Festgenommen und Verurteilten in Leipzig durchgeführt. An den Rat des Bezirks Leipzig wird eine Eingabe gerichtet, in der die Freilassung der Inhaftierten und die Rücknahme der Geldstrafen gefordert wird. Außerdem wird ein friedlicher Dialog gefordert.

In der Altendorfer Kirche in Nordhausen findet eine Fürbittandacht statt.

1. Statutenentwurf für die zu gründende Sozialdemokratische Partei in der DDR.

Die bundesdeutsche Botschaft in Warschau wird geschlossen. In ihr befinden sich 110 DDR-Bürger, die über die Botschaft ihre Ausreise erreichen wollen.

MfS-Bericht über die Zussamenkunft am 20.09.1989 des Demokratischen Aufbruch

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