DDR 1989/90 Brandenburger Tor

CA Chemieanlagen

Sowjetskaja Armia (Abkürzung auf Sowjetischen Militärfahrzeugen)
CAB Chemieanlagenbau
Cabana "kleine Hütte" (Begegnungszentrum für Aus- und Inländer, gegründet 1988 in der Berliner Bartholomäusgemeinde von Almuth Berger)
CAK Christlicher Aktionskreis
CAL Chemieanlagen Leipzig
CAW Centrum der angewandten Wissenschaften (Juni 1990)
CBR Consulting-Büro für Rationalisierung Berlin
Cbs Cottbus (auch Cs oder Ctb abgekürzt)
CCV Camping- und Caravan-Verband (Gegründet Ende März 1990 in Berlin.)
CD Chiffrierdienst
CDA Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft
CdC Club der Chemiearbeiter
CDJ Christlich-Demokratische Jugend (gegründet am 09.11.1989, der CDU nahestehend. Mitgliedschaft ab 14 Jahren bis zur Vollendung des dreißigsten Lebensjahres möglich. Die stellvertretende Vorsitzende der CDJ, Cordula Schubert, wurde Ministerin. Ministerin für Jugend und Sport in der Regierung Lothar de Maizière.)
CDSA Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft Soziale Ausschüsse (Entstanden am 21.04.1990 aus CSA der CDU und ADA des DA. Auf ihrer Delegiertentagung im Juli 1990 in Magdeburg wurde die CDSA analog zu ihrer bundesdeutschen Schwesterorganisation in "Sozialausschüsse der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands" (CDA) umbenannt.)
CDSU Christlich-Demokratische Soziale Union
CDU
Logo der Christlich-Demokratische Union der DDR
Christlich-Demokratische Union (Sitzname "SED Abteilung Christen", wurde gegründet am 26.06.1945. Bereits am 16.06.1945 werden in Berlin-Charlottenburg Besprechungen über eine Gründung durchgeführt. Die Gründungskundgebung erfolgt am 22.07.1945 im Theater am Schiffbauerdamm. Die erste Ausgabe des Organs der CDU "Neue Zeit" erscheint.

In einer ersten Zusammenkunft am 14.07.1945 wird unter Anerkennung ihrer Selbstständigkeit die Bildung einer Einheitsfront der vier antifaschistischen Parteien CDU, KPD, LDP und SPD vereinbart.

Im Dezember 1947 werden die Vorsitzenden der CDU Jacob Kaiser und Ernst Lemmer von der sowjetischen Militärregierung nicht mehr in ihrer Funktion anerkannt. Den Beschluss, die Partei aufzulösen wird nicht angenommen. Nach der Auswechslung des Chefredakteurs bei der CDU-Zeitung "Neue Zeit" wird deren Auflage wieder erhöht, nachdem sie zuvor auf Anordnung der sowjetischen Militärregierung abgesenkt worden war.

Nach der Absetzung von Jacob Kaiser und Ernst Lemmer in der sowjetischen Zone am 20.12.1947 wurde in Westberlin ein "Büro Kaiser" eröffnet. Unterstützung kam von den Briten. Am 21.09.1948 wird in Königswinter beschlossen, nicht mehr mit der CDU in der sowjetischen Zone zusammen zu arbeiten.

Einsatzgruppen von CDU-Mitglieder versuchten kirchliche Veranstaltungen zu beeinflussen und zu bespitzelten sie.

Rund 50 Prozent der Leitungsposten im Gesundheits- und Sozialwesen, sowie in kulturellen Institutionen waren für Blockparteienmitglieder reserviert. Es gab auch so genannte Proporzprofessoren. In Weimar gab es immer ein CDU-Oberbürgermeister. Stellvertreterposten wurden oft von Blockparteienmitgliedern besetzt.

In der Volkskammer stellte die CDU 52 Abgeordnete, in den Bezirkstagen 319, den Kreistagen 2 145, in den Gemeindevertretungen 10 616 und in den Stadtbezirksversammlungen 298.

Die Mitgliedszahl lag 1989 bei etwas mehr als 134 000. Am 01.01.1990 beschäftigte die CDU insgesamt 1 333 Mitarbeiter. Die Einnahmen 1989 betrugen 42 839 000 Mark. Davon Staatszuschuss 31 604 000 Mark. Es ergab sich ein Überschuss von 953 000 Mark. Im Zeitraum 07.10.1989 bis 30.06.1990 betrugen die Einnahmen 57 287 000 Mark. Davon Staatszuschuss 47 707 000 Mark. Es ergab sich ein Überschuss von 26 121 000 Mark. Im Zeitraum 01.07.1990 bis 30.09.1990 betrugen die Einnahmen 10 696 000 DM. Davon Staatszuschuss 7 824 000 DM. Es ergab sich ein Überschuss von 1 251 000 DM. Unabhängige Kommission Vermögen Parteien und Massenorganisationen der DDR 01.08.1996

Die Staatszuschüsse erhielt die CDU über die Abteilung befreundete Parteien beim ZK der SED. Auch als sich die Partei schon in PDS umbenannt hatte liefen Zahlungen an die ehemaligen Parteien des Demokratischen Block noch eine Zeitlang über sie.

Die CDU hatte in ihrer VOB "Union" 5 Zeitungsverlage, mit 36 angeschlossenen Handelseinrichtungen, sie gab 6 Zeitungen heraus, 4 Buch- und Kunstverlage, 16 Produktionsbetriebe, ein Übersetzungsbüro, ein Hotel, 4 Ferienheime, 4 Bungalows, zwei Kinderferienlager. Ihr Zentralorgan hieß "Neue Zeit".

Im November 1987 klagte das MfS, darüber, dass zu wenige Mitglieder der CDU in den Kirchengemeinden aktiv sind und somit für die Bekämpfung der Politischen Untergrundtätigkeit dort ausfallen.

In einer Rede im November 1989 meinte der spätere Ministerpräsident Lothar de Maizière: "Nicht der Sozialismus ist am Ende, sondern seine administrative, diktatorische Verzerrung." Folglich sagte er auch: "Es gelte, einen pluralistischen Sozialismus mit Chancengleichheit für alle zu schaffen, in dem auch Andersdenkende respektiert würden". In ihrem 2. Entwurf für ein Positionspapier tritt die CDU am 25.11.1989 "Für eine humane und demokratische Gesellschaft, wie sie nach christlichem Verständnis einem Sozialismus entspricht", ein. Die ehemalige Blockpartei versuchte bei der Volkskammerwahl 1990, nachdem sie wenige Monate zuvor noch in der Volkskammer der gewaltsamen chinesischen Lösung zugestimmt hatte, von dem teilweise positiven Image der Kirche zu profitieren.

Im Gästehaus der Bundesregierung in Berlin trifft Lothar de Maizière mit dem Bundeskanzler Helmut Kohl zusammen. Lothar de Maizière versuchte Kohl die DDR-CDU u.a. dadurch schmackhaft zu machen, dass er erwähnte, die CDU habe Geschäftsstellen in jedem Kreis, in allen großen Städten, in jedem Stadtbezirk Berlins, Dresden und Leipzig, mit hauptamtlichem Sekretär und Schreibkräften. Der später dazukommende Volker Rühe schlug, um das Blockfötenimage loszuwerden eine Umbenennung der DDR-CDU in "Demokratische Union Deutschlands" (DUD) vor, so Lothar de Maizière später.

Auf seiner Heimfahrt sah er ein Reklameschild der Allianz Versicherung. Er erinnert sich an den Werbeslogan "Hoffentlich Allianz versichert". Darauf habe er Helmut Kohl vorgeschlagen das Wahlbündnis "Allianz für Deutschland" zu nennen. Worauf Kohl sofort zugriff und den Namen sich zu eigen machte, so Lothar de Maizière.
Lothar de Maizière: Ich will, dass meine Kinder nicht mehr Lügen müssen

Wirtschaftsminister nach der Volkskammerwahl wollte Elmar Pieroth von der bundesdeutschen CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung werden. Was aber nicht gelang. Als Wirtschaftssenator in Berlin versprach er im Volkskammerwahlkampf 500 000 Arbeitsplätze in der mittelständischen Industrie bis zum Jahresende. Er prophezeite Anfang April 1990 in den nächsten Jahren "einen extremen Arbeitskräftemangel" in der DDR. Eine ihrer selbst gewählten Abkürzungen für CDU im Wahlkampf war Chancen Durch Umweltschutz.)

Auf dem Parteitag am 01./02.10.1990 in Hamburg treten die einzelnen CDU-Landesverbände, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der CDU der BRD bei. Der Landesverband Berlin wurde bereits am 08.09.1990 ein Landesverband. Kurz vor dem Parteitag, wurde die Satzung der CDU (BRD) geändert, um den Beitritt der Landesverbände aus der DDR zu ermöglichen. Um die neue Einheit zu auch nach außen sichtbar zu machen hieß der Parteitag "1. Parteitag der CDU Deutschlands".

Bereits am 30.05.1990 teilte Helmut Kohl mit, dass die West- und Ost-CDU am 01.10. fusionieren werden.
(Horst Teltschick. 329 Tage)

Der Vorsitzende der Exil-CDU, Siegfried Dübel, meinte im Frühjahr 1989, über 90 % der CDU-Mitglieder in der DDR seien genauso gute und schlechte Demokraten wie in der BRD-CDU. Das Berliner Büro der Exil-CDU sollte 1987 aufgelöst werden. Auf dem 21. Parteitag der Exil-CDU in Oberhof (Thüringen) vom 03.-05.05.1991 beschließen die Delegierten deren Auflösung. Im Dezember 1991 wird die Exil-CDU aus dem Statut der CDU gestrichen.

Die Akten der DDR-CDU kam nicht in die Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen, sondern, günstig für die CDU, in das Archiv der Adenauer-Stiftung.
CDVP Christlich-Demokratische Volkspartei (ließ sich am 27.02.1990 regestrieren)
CdZ Chef der Zivilverwaltung
CEKO Telefonabhörsystem
CFF Chemische Fabrik Finow
CFG Chemiefaserwerk Guben
CFK Chemiefaserkombinat

Christliche Friedenskonferenz (1958-1992, 1958 in der Tschechoslowakei gegründet. Der Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR trat der CFK nicht bei.)
CFP Chemiefaserwerk Premnitz
CFS chiffriertes Fernschreiben
CFW Chemiefaserwerk
CG Chemische Gesellschaft der DDR (gegründet am 11.05.1953 in Leipzig, Anschluss an die Deutsche Gesellschaft der Chemiker 1990)
CGD Christliche Gewerkschaft Deutschlands (gegründet Anfang Februar 1990 in Gera)
CGK Industriegewerkschaft Chemie, Glas, Keramik
Chelsi Chemnitzer Lesben- und Schwulen-Initiative e.V.
CIZ Chef Informationszentrum (NVA)
CKB Chemisches Kombinat Bitterfeld
CLG VEB Chemieanlagenbaukombinat Leipzig/Grimma
CMK Chemieanlagen- und Montagekombinat
COBB computergestützte Boden- und Bestandsführung (Landwirtschaft)
CoCom Coordinating Committee on Multilateral Export Controls (der Export von Hochtechnologie in die sozialistischen Länder sollte verhindert werden)
Colido Computergestützte Liegenschaftsdokumentation des DDR-Innenministenum
CON struktiv Organ der radikalen Demokratie. Stimme ökologischer Vernunft, Posaune der pazifistisch-demokratischen Revolution, eine Zeitschrift der europäischen Linken
Courage Arbeitsgemeinschaft Homosexualität "C o u r a g e" (Gegründet am 05.02.1989. Später "Courage e.V.", Arbeitsgemeinschaft Homosexualität. Ging aus dem "Sonntags-Club" hervor. Die Gruppe nimmt am FDJ-Pfingsttreffen 1989 teil.)
CS Chiffrierstelle
CSA Christlich Sozialer Ausschuss bei der CDU (Ein Initiativkreis zur Gründung des CSA trat am 14.12.1989 in Berlin an die Öffentlichkeit. Gegründet am 06.01.1990 in Berlin)
CSM Computer Service Magdeburg
CSP Christlich-Soziale Partei (Sie wurde im April 1990 in Magdeburg gegründet. Sie bezeichnete sich selbst als, demokratisch, liberal, konservativ und sozial. Sie ging aus dem ehemaligen Bezirksvorstand der DSU Magdeburg hervor.)
Logo der Christlich-Soziale Partei Deutschlands Christlich-Soziale Partei Deutschlands (gegründet am 07.12.1989 in Leipzig. In ihrem Aufruf an alle Bewohner unseres Landes trat sie dafür ein, dass auf dem Weg zur politischen Einheit Deutschlands vorerst ein Staatenbund geschlossen wird. Hierüber sollte ein Volksentscheid befinden. Die CSPD ging in der DSU auf.

Hans-Wilhelm Ebeling und Peter-Michael Diestel fuhren nach München, um Beistand für ihre Partei zu finden, schreibt Diestel später. "Wir suchten Verbündete im Westen, die Berater und Geld zur Verfügung stellten, damit wir in der DDR erfolgreich eine wahrhaft christliche und sozial gerechte Politik würden machen können. Perspektivisch in einer deutsch-deutschen Konföderation." Als Gründe sich zur CSU zu begeben nennt er, auf die Erben von Franz Josef Strauß zu treffen. "Strategisch denkend, souverän, unorthodox, warmherzig" und "die nicht unbegründete Annahme, dass die CSU – im Unterschied zu den anderen Parteien in der Bundesrepublik – kein Pendant und keinen Partner in der DDR besaß und vielleicht einen gebrauchen könnte". Nach der Rückreise wurde der mitgegebene prallgefüllte Umschlag in Leipzig 1:10 getauscht, um die leere Parteikasse zu füllen. Peter-Michael Diestel: In der DDR war ich glücklich. Trotzdem kämpfte ich für die Einheit. Rückblicke)
ČSSR Československá Socialistická Republika (Tschechoslowakische Sozialistische Republik. Am 30.03.1990 wurde der Name in Československá federativni republika (Tschechoslowakische Föderative Republik, ČSFR) und Českos-lovenská federativna republika (Tschecho-Slowakische Föderative Republik) für Tschechien und Slowenien umbenannt. Die Namensgebung war ein Kompromiss, mit dem aber vor allem die Slowenen nicht glücklich wurden. Für die Tschechen war der Name Česko aus der Vergangenheit belastet.)
CSU/FDU Christlich-Soziale Union/Freie Demokratische Union (gegründet am 06.01.1990 in Leipzig)
CSV Christlich-Soziale Vereinigung
CT Clubtrainer
CTA VEB Chemie- und Tankanlagenbau Fürstenwalde "Ottomar Geschke"
CUR Christliches Umweltseminar Rötha (Gründung 1987/88. Die Teilnehmer sammelten fast 100 000 Mark plus Unterschriften für die Sanierung des VEB Braunkohleschwelerei Espenhain)
CV Christliche Verantwortung
CVJM Christlicher Verein Junger Menschen (früher Christlicher Verein Junger Männer, zum Glück des Vereins konnte in der Abkürzung aus Männern Menschen gemacht werden)
CvO VEB Elektronische Bauelemente Carl-von-Ossietzky-Werk, Stammbetrieb des Kombinates VEB Elektronische Bauelemente
CVU Computer Vertriebs Union Berlin GmbH (zuvor VEB Robotron-Vertrieb Berlin)
CW Chiffrierwesen
CWC Chemiewerk Coswig
CWH CENTRUM-Warenhaus
CZ Chiffrierzentrale
CZJ VEB Carl Zeiss Jena

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