RAP

Nazi-Wurzeln beseitigen

Ihre Position zu aktuellen Problemen in der DDR hat die im Dezember vorigen Jahres gegründete Reine Arbeiterpartei (RAP) dargelegt. In einer Erklärung äußert sie sich zu neofaschistischer Tendenzen in der DDR. Ursachen dafür seien im bisher bestehenden System zu sehen, wird darin festgestellt.

"Die Lüge, die Heuchelei, das Messen mit zweierlei Maß, die Zweizüngigkeit, das 'Anders-Leben-als-gepredigt-wird' führen dazu, dass Aufbegehren da ist", heißt es. Es sei besser, diese Ursachen zu beseitigen und damit den Grund zu nehmen für den Zulauf junger Leute zu "Alt-Nazis". Die Jugend dürfe nicht sofort abgeurteilt werden.

Die RAP wendet sich in diesem Zusammenhang gegen neofaschistische Gewalttäter ebenso wie gegen jene, die geistig töten, Hoffnung rauben, in die Resignation führen und damit Gewalt provozieren.

In einer weiteren Stellungnahme spricht sich die RAP dafür aus, in die Verfassung der DDR wieder das Recht der Bürger aufzunehmen, mit Volksentscheiden Einfluss auf die Innen- und Außenpolitik der DDR nehmen zu können. Dieser Vorschlag der DEMOKRATIE-INITIATIVE 90 - Sektion DDR entspreche auch der in Satzung und Arbeitsplan der RAP festgelegten Zielsetzung, die "praktische Gewissensfreiheit in der Form des Rechtes auf Entscheidungsfreiheit des Einzelnen und jedes Volkes zu verwirklichen", heißt es in dem Schreiben.

Die Partei versteht sich als Interessenvertreter der Arbeiter im kameradschaftlichen Miteinander, tritt für die Schaffung von Gerechtigkeit, für Rechtsstaatlichkeit und Gewaltlosigkeit ein und unterstützt Aktivitäten zum Umweltschutz, zur Entmilitarisierung und zum friedlichen Miteinander im Volk und in der Welt.

FORUM – die offene Seite – für neue Parteien und Bewegungen, Positionen und Meinungen in der National-Zeitung, Mi. 24.01.1990

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