Erklärung von DEMOKRATIE JETZT
Der Sprecher der Bürgerbewegung DEMOKRATIE JETZT, Konrad Weiß, übermittelte ADN am Sonntag folgende Erklärung: "Am Mittwoch, dem 22. November 1989 wurde vom Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienst eine Meldung zum Runden Tisch verbreitet. Darin heißt es, das Politbüro des ZK der SED habe vorgeschlagen, dass sich die in der Koalitionsregierung vereinten politischen Parteien gemeinsam mit anderen politischen Kräften des Landes an einem Runden Tisch zusammenfinden."
Diese Meldung von ADN erweckt den Eindruck, der Vorschlag zum Runden Tisch sei von der SED ausgegangen und sei eine Initiative dieser Partei. Das ist falsch.
Richtig ist, dass der Vorschlag zu einem Runden Tisch nach Abstimmung mit den anderen oppositionellen Bewegungen und Gruppen von der Bürgerbewegung DEMOKRATIE JETZT erarbeitet und öffentlich gemacht worden ist. ADN selbst hatte am 21. November 1989 über ein Gespräch unseres Beauftragten Dr. Gerhard Weigt mit dem Vorsitzenden der LDPD, Prof. Dr. Manfred Gerlach, zu dieser Frage berichtet.
Die Bürgerbewegung DEMOKRATIE JETZT hält es im Interesse einer neuen politischen Kultur in unserem Land für unumgänglich, dass die staatlichen Medien wahrheitsgemäß über die Arbeit der oppositionellen Bewegungen informieren und ihnen gleichberechtigte und faire Bedingungen einräumen. Die Bevorzugung der SED und der alten Parteien kann nicht länger hingenommen werden. Die gleichberechtigte Präsenz der Opposition in den Medien ist eine grundlegende Voraussetzung für den Runden Tisch.
aus: Märkische Volksstimme, Nr. 280, 28.11.1989, 44. Jahrgang, Organ der Bezirksleitung Potsdam der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Herausgeber: Bezirksleitung Potsdam der SED