Standpunkt

des Zentralrats der FDJ zum Antrag der FDJ-Kreisleitung der Humboldt-Universität zu Berlin zur Bildung eines "Sozialistischen Studentenbundes in einer neuen FDJ"

1. Der Zentralrat hat den Vorschlag und den Bericht der Kreisleitung der Humboldt-Universität zu Berlin zur Bildung eines "Sozialistischen Studentenbundes in einer neuen FDJ" zur Kenntnis genommen Entsprechend dem Statut der FDJ (Abschnitt V/2) sind die leitenden Organe der FDJ berechtigt, übergeordneten Organen Vorschläge zu unterbreiten. Der Zentralrat begrüßt das Bestreben von FDJ-Studenten, an einer Erneuerung der FDJ mitzuwirken.

2. Der Zentralrat der FDJ stellt fest, dass durch die Arbeit der FDJ die Interessen der Studenten an den höchsten Bildungseinrichtungen in der Vergangenheit ungenügend vertreten wurden. Der Zentralrat hält es deshalb für berechtigt und dringend erforderlich, in Vorbereitung des XIII. Parlaments der FDJ die Frage zu erörtern, wie in der FDJ die Studenten mehr Möglichkeiten erhalten, ein ihren spezifischen Interessen entsprechendes politisches Leben und eine wirksame Interessenvertretung zu entwickeln. Geprüft werden muss, wie dafür Organisationsformen und Strukturen im Statut der FDJ neu geregelt werden können.

3. Der Vorschlag wird der Antragskommission und der Arbeitsgruppe "Studentenantrag" gemeinsam mit anderen in Vorbereitung des XIII. Parlaments vorliegenden Anträgen überwiesen. Die FDJ-Kreisleitung der Humboldt. Universität, die Leitungen der FDJ aller Universitäten, Hoch- und Fachschulen sowie alle interessierten Studenten werden aufgefordert, aktiv mitzuarbeiten und ihre Erfahrungen und Vorschläge in die Diskussion zu einem neuen FDJ-Statut einzubringen. Die FDJ-Kreisleitung der Humboldt-Universität und die FDJ-Leitungen der Universitäten, Hoch- und Fachschulen erhalten die Möglichkeit, entsprechend dem Statut der FDJ, nach gründlicher Diskussion einen Antrag an den Zentralrat der FDJ zu stellen, neue Organisationsstrukturen innerhalb der FDJ zu erproben und diese Erfahrungen dem XIII. Parlament der FDJ zur Entscheidung zu unterbreiten.

4. Der Zentralrat begrüßt und unterstützt, dass der Minister für Hoch- und Fachschulwesen der DDR gesetzliche Regelungen für neue Möglichkeiten studentischer Interessenvertretung an den Bildungseinrichtungen anstrebt.

5. Das Mitglied des Büros und 1. Sekretär der Bezirksleitung Berlin der FDJ, Helmut Meier, sowie Richard Schmidt werden beauftragt, diesen Standpunkt des Zentralrats vor den Teilnehmern des FDJ-Kreisaktivs der Humboldt-Universität am 27. 10. 1989 zu erläutern.

Junge Welt, Organ des Zentralrats der FDJ, Sa. 28.10.1989, 43. Jahrgang, Nr. 254 B

Δ nach oben