Erklärung der Vereinigten Linken zu einem Wahlbündnis
Zustimmung für ein Bündnis wird als falsch eingeschätzt
Die Zustimmung der Vereinigten Linken zur Gründung eines Wahlbündnisses von sechs oppositionellen Parteien und Bewegungen sei falsch gewesen, weil sie weder inhaltlich vorbereitet noch von der Basis legitimiert war. Darüber wird in einer dem ADN gestern übermittelten Erklärung des Berliner Sprecherrates der Initiative informiert. Die Frage eines Wahlbündnisses sei vom Zustandekommen tragfähiger gemeinsamer politischer Positionen abhängig. "Wir erklären, dass hier Aussagen zu den Grundfragen unsere künftigen Wirtschafts- und Sozialgefüges erwartet werden", heißt es weiter in der Erklärung. Dabei werde sich entscheiden wie breit ein solches Bündnis sein werde, das von der Vereinigten Linken mitgetragen werden könne. Nur so könne die Initiative Verhandlungen zu Wahlbündnissen führen.
Diese Erklärung bedeute jedoch nicht, dass die Vereinigte Linke aus dem genannten Wahlbündnis ausgestiegen ist, erklärte Sprecherin Silvia Müller gestern gegenüber ADN.
aus: Freiheit, Nr. 5, 06.01.1990, 45. Jahrgang, Sozialistische Tageszeitung für den Bezirk Halle, Ausgabe Halle (Saale)