Der Aufruf zur Kundgebung wurde von Günther Sattler im Alleingang verfasst und geklebt. Den Aufruf verfasste er auf einer Schreibmaschine, die er sich von einem Freund geliehen hatte. Er wollte erreichen, dass die Lügerei aufhört und dass man seine Gedanken frei äußern kann, ohne dafür bestraft zu werden, sagte er später.
Nach dem Auftauchen des Aufrufs wurde nach dem oder den Verfassern gesucht. U.a. wurden Schreibmaschinen dahingehend untersucht, ob auf ihr der Aufruf getippt wurde.
Die ersten auf dem Platz am 30.09. war die Staatssicherheit. Nach und nach fanden sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger ein. Nach Schätzungen sollen es rund 150-200 gewesen sein.
Günther Sattler war selber über die große Resonanz auf seinen Aufruf überrascht. Er gab sich als Verfasser des Aufrufs auf der Kundgebung nicht zu erkennen. Da auf der Kundgebung keine Ansprache erfolgte, begannen die Teilnehmer untereinander zu diskutieren und sie verabredeten sich in einer Woche wieder an selber Stelle zusammenzukommen.
Eine Woche später, der 07.10.1989, hatte sich die Teilnehmerzahl verdoppelt. Diesmal setzten sich die Menschen zu einer Demonstration in Bewegung. Auf dem ersten sichtbare Transparent stand: "Wir wollen Reformen". Die Rufe "Gorbi hielf", "Gorbi" "Gorbi" erschallten.
Diesmal kam es zur Gewalt und Zuführungen gegen die Demonstrationsteilnehmer.