Tagungsort Buna - Symbol des Programms

Umweltorganisation will Bürgerbewegung bleiben

Heute und morgen findet der Gründungskongress der Grünen Liga in Buna bei Schkopau statt. Aus diesem Anlag sprach mit Dirk Rosenow, Mitarbeiter im Berliner Büro der Umweltorganisation und Mitglied der Öko-Gruppe "Arche", JW-Mitarbeiter Martin Woldt.

Warum gründet sich die Grüne Liga gerade in Buna?

Dies ist einer der Orte mit der höchsten Luftverschmutzung in der DDR, mit den verheerendsten Folgen für die Umwelt. Wir wollen hier gewissermaßen ein Zeichen für unsere Arbeit setzen.

Wie viele Mitglieder werden am Gründungskongress teilnehmen?

Aus Berlin werden wir 37 sein. Wie viele aus anderen Bezirken kommen, ist für mich jetzt schwer zu sogen, denn die Grüne Liga setzt sich aus sehr vielen Ökogruppen zusammen, die meist völlig selbständig arbeiten. Fragen der Koordinierung, der Struktur und Satzung der Organisation werden auf dem Gründungskongress geklärt.

Worin unterscheidet sich die Liga von der Grünen Partei!

Natürlich überschneidet sich unsere Arbeit auf vielen Gebieten. Aber wir gehen davon aus, dass wir uns mehr auf die Arbeit an der Basis, an konkreten Umweltprojekten konzentrieren, gleichzeitig eine Bürgerbewegung bleiben, während die Grüne Partei grüne Politik im künftigen Parlament machen soll.

Also werdet ihr euch nicht am 16. März an den Wahlen beteiligen?

Darüber muss natürlich der Kongress entscheiden. Aber aus heutiger Sicht möchte ich das verneinen. Allerdings für die Kommunalwahlen am 6. Mai werden wir sicherlich Kandidatenvorschläge unterbreiten.

Junge Welt, Sa. 03.02.1990