FÜR DIE GRÜNDUNG UND DEN AUFBAU
WIRKLICH UNABHÄNGIGER GEWERKSCHAFTEN UND BETRIEBSRÄTE

Das heißt : ENTSCHEIDUNG UND KONTROLLE IN DIE HÄNDE DER KOLLEGEN!

Die Kollegen verlassen den FDGB aus gutem Grund! Die Werktätigen wollen eine unabhängige gewerkschaftliche Interessenvertretung, eine unabhängige Gewerkschaft!

Unabhängig von SED-PDS, Parteien, Staat und Kirche.
Unabhängige Gewerkschaften, das heißt:

- Demokratie!
Alle Entscheidungen müssen demokratisch von unten von den Kollegen getroffen werden.

- eine Gewerkschaft, die demokratisch aufgebaut ist und in der alle Entscheidungen von den unabhängigen Interessen und dem Willen der Kollegen selbst ausgehen.

- Diskussion und Entscheidungen über die Forderungen und die Aktionen selbst.

- vollständige demokratische Kontrolle der Basis über die Verwaltung und Verwendung der Mitgliedsbeiträge.

Eine solche unabhängige Gewerkschaft verlangt die Wahl aller Organe durch die Kollegen. Dazu folgender Vorschlag:

1. Organisierung und Abteilungsversammlungen in der Größenordnung von 15-26 Kollegen zur

- Erfassung der Probleme und Missstände und zur Aufstellung der Forderungen der Kollegen

- Wahl eines gewerkschaftlichen Vertrauensmannes, der das Mandat erhält für die Vertretung der beschlossenen Forderungen und gegebenenfalls jederzeit durch die Kollegen abgewählt werden kann.

2. Veröffentlichung der Diskussionsergebnisse und der Beschlüsse der gesamten Abteilungsversammlungen in einer unabhängigen gewerkschaftlichen Betriebszeitung, unter der Verantwortung der gewählten Vertrauensleute. Einberufung durch Vollversammlung der gesamten Belegschaft unter der Verantwortung und Leitung der gewählten Vertrauensleute und der von ihnen gewählten Leitung zur

- Diskussion und Beschlußfassung über das Aktionsprogramm der Belegschaft.

- Verpflichtung der gewählten Vertrauensleute und der unter ihnen gewählten Leitung der Vertrauensleute und des Betriebsrats auf dieses Programm.

- Kontrolle der Betriebsleitung: diese muss der Demokratie unterworfen werden. Wahl einer Betriebsleitung auf einer weiteren Belegschaftsversammlung, die neugewählte Betriebsleitung wird der Kontrolle der Vertrauensleuteleitung/des Betriebsrates unterstellt.

- Aushändigung des gesamten Vermögens, der Räume des technischen Apparates der bisherigen FDGB/SED an die demokratisch gewählte gewerkschaftliche Interessenvertretung der Belegschaft - an Vertrauensleuteleitung/Betriebsrat.

- Mitteilung über die Organisierung und die Ergebnisse der Abteilungsversammlungen und die Vorbereitungen der Belegschaftsversammlungen an alle örtlichen und regionalen Betriebe des gleichen Kombinats und des gleichen Industriegewerkschaftszweig, mit der Aufforderung an die dortigen Kollegen, ebenso vorzugehen.
Entsendung von Delegierten zu diesen Betrieben.

- Kontaktaufnahme mit den entsprechenden Betrieben und den unabhängigen DGB-Gewerkschaften in Westdeutschland für die solidarische Zusammenarbeit und zur Kontrolle aller Beziehungen zwischen dienen Betrieben in West und Ost.

Teilen Sie uns bitte Ihre
Aktivitäten und Vorschläge zur Gründung unabhängiger
Gewerkschaften
und Bildung von Betriebsräten mit.

Wir wollen andere von Ihren Erfahrungen informieren.

Initiative Frieden und Menschenrechte, Regionalgruppe Leipzig

Wenden Sie sich bitte Dienstag oder Donnerstag zwischen 15.00 und 19.00 Uhr an unser Büro in der Demmeringstr. 21.

Arbeitskreis Gesundheit und Soziales

Immer mehr themenbezogene Arbeits- bzw. Projektgruppen bilden sich in der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM). Im Folgenden eine Information des Arbeitskreises Gesundheit und Soziales:

Der Arbeitskreis Gesundheit und Soziales informiert:

Wir, der Arbeitskreis Gesundheit und Soziales, arbeiten seit einiger Zeit in der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM), Regionalgruppe Leipzig.

Durch die katastrophale Talfahrt unseres Gesundheits- und Sozialwesens, die bis heute nicht gestoppt werden könnte, ist eine Situation entstanden, die sofortiges kluges, verantwortungsvolles und realitätsbewußtes Handeln, aber auch ein hohes Maß an Idealismus erfordert. Bezeichnend für diesen erschreckenden Zustand ist die bereits angekündigte Streikbereitschaft Leipziger Krankenhäuser.

Unsere Arbeit bezieht sich vorerst auf die Stadt Leipzig, das heißt, wir sammeln und veröffentlichen Informationen über vorhandene Mißstände in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen unserer Stadt. Wir bitten deshalb um Informationen aus der Bevölkerung, die Probleme in diesem Bereich betreffen. Entsprechend unseren Möglichkeiten werden wir versuchen, Wege der Hilfe für die Betroffenen zu finden. Aus diesem Grund suchen wir eine stärkere Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheits- und Sozialwesens, ebenfalls mit ähnlich orientierten Gruppen und Initiativen.

Erreichbar sind wir über das Büro der Initiative Frieden und Menschenrechte, Regionalgruppe Leipzig,

Demmeringstr. 21
Leipzig 7033
Telefon: (...)
Sprechzelt unseres Arbeitskreises:
jeden Donnerstag 18.00 bis 20.00 Uhr

Leipzig, am 26. Jan. 1990

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