Mi. 15. November 1989


Eine Demokratische Oppositionelle Plattform in Karl-Marx-Stadt wird vom Demokratischer Aufbruch, Grüner Partei, Initiative Vereinigte Linke, Neues Forum, der Sozialdemokratischen Partei in der DDR und von thematische Arbeitsgruppen gebildet.

Im Turmhaus des Wichernheimes wird eine Basisgruppe Frankfurt der Sozialdemokratischen Partei in der DDR gegründet.

Eine Informationsveranstaltung der SDP findet in Güstrow statt.

Eine Basisgruppe der Bürgerbewegung "Demokratie Jetzt" wird in Rostock gegründet.

In Sondershausen wird die Bürgerbewegung Demokratie Jetzt vorgestellt.

Die Jungen Liberalen gründen sich in Jena.

Erstes öffentliches Treffen der Initiative für unabhängige Gewerkschaften.

An einem Treffen der Gruppe ARGUS nehmen auch Sekretariatsmitglieder der SED-Bezirksleitung, darunter ihr 1. Sekretär Heinz Vietze, teil.

Der Leiter der Bereichsmechanik der Deutschen Reichsbahn in Leipzig spricht sich gegen die führende Rolle der SED aus. Der ehrenamtliche Parteisekretär darf nicht mehr an den Dienstbesprechungen teilnehmen.

Der Rektor, Kurt Tiedke, wurde während einer Tagung des Parteiaktivs der Parteihochschule "Karl Marx" beim ZK der SED, abberufen. Zum amtierenden Direktor wird Götz Dieckmann gewählt.

Der Suhler Oberbürgermeister erklärt seinen Rücktritt. Ebenfalls zurück tritt der Vorsitzende der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR.

Verteidigungsminister Armeegeneral Heinz Keßler erklärt seinen Rücktritt.

Demonstriert wird in Bad Doberan, Demmin, Eisenberg, Greifswald, Halberstadt, Herzberg, Neustrelitz, Pasewalk und Strasburg. In mehreren Grenzorten fordern Demonstranten die Einrichtung von Grenzübergängen.

In Berlin findet eine turnusmäßige Dienstbesprechung des Kollegiums im Ministerium für Staatssicherheit mit den Leitern der Bezirksverwaltungen statt. Es wird die Umwandlung des Ministeriums für Staatssicherheit in ein Amt für Nationale Sicherheit mitgeteilt. Aufgaben sollen reduziert, Außenstellen geschlossen und Mitarbeiter aus dem Dienst ausscheiden. Leiter wird Generalleutnant Wolfgang Schwanitz.

In Moskau sagt Michail Gorbatschow, eine Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten sei gegenwärtig keine Frage der aktuellen Politik.

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