DDR 1989/90Brandenburger Tor

01.07. Die D-Mark wird alleiniges Zahlungsmittel in der DDR

01.07. Das "Gesetz zur Privatisierung und Reorganisation des volkseigenen Vermögens" (Treuhandgesetz) tritt in Kraft

01.07. Keine Intershops mehr

01.07. Fünf Regionalsender

01.07. Beendigung der Personenkontrollen an der deutsch-deutschen Grenze

03.07. 6. 2+4-Treffen auf der Ebene unterhalb der Außenministerebene in Berlin

06.07. Beginn der Verhandlungen über den Einigungsvertrag

07.07. Beibehaltung der Fristenlösung beim Schwangerschaftsabbruch gefordert

07.07. Erster Landkreistag konstituiert sich

16.07. Die Sowjetunion gibt grünes Licht für die NATO-Mitgliedschaft Deutschlands nach der Einheit

16.07. Der Verwaltungsrat der Treuhandanstalt konstituiert sich

17.07. 2+4-Gespräche auf Außenministerebene in Paris

22.07. Die Volkskammer beschließt das "Ländereinführungsgesetz"

28.07. Die Thüringer Liberalen vereinen sich auf Landesebene


Mi. 25. Juli 1990


Eine wachsende Zahl von Österreichern sucht erneut nach Wegen, ihr nach 1945 auf dem Boden der DDR enteignetes Vermögen zurückzubekommen. Die DDR und Österreich hatten 1987 einen Vertrag über die Regelung der Vermögensangelegenheiten geschlossen. Darin verpflichtete sich Ostberlin zur Zahlung von knapp 20 Millionen DM in mehreren Raten bis 1993. Bis zum Ablauf der Meldefrist 1988 hatten rund 1 200 Österreicher ihre Ansprüche geltend gemacht.
(Neues Deutschland, Do. 26.07.1990)

"Wie im Paradies" können Besucher aus der DDR seit der deutschen Währungsunion in der ČSFR leben, schrieb die Zeitung "Rudé Právo" am Mittwoch. Wegen des günstigen Kurses zwischen D-Mark und tschechoslowakischer Krone - er ist von der ČSFR-Staatsbank für Touristen im Verkauf auf rund 1:18 und im Ankauf auf 1:15 festgelegt - müssten sie jetzt nur noch rund ein Fünftel der tatsächlichen Preise entrichten. Die Gäste aus der DDR genössen "Verkehrstarife für'n Appel und'n Ei, Essen für eine Bagatelle, Getränke und Unterkunft fast umsonst". Die Touristenkurse verleiteten die DDR-Bürger förmlich dazu, in der Tschechoslowakei einzukaufen. Andererseits aber könne man sich als "armer ČSFR-Bürger" heutzutage in der DDR nichts zu essen kaufen, weil dort nach offiziellem Kurs ein Kilogramm Wurst umgerechnet 400 Kronen, ein Brot 45 Kronen und ein halbes Pfund Butter 40 Kronen kosten.

Die Tschechoslowakei, heißt es in dem Beitrag, sei keinesfalls so reich, dass sie es sich erlauben kann, dem Nachbarn Millionengeschenke zu machen - ob er nun Mark, Dollar oder Schilling in der Tasche habe.
(Neues Deutschland, Do. 26.07.1990)

Hilfe zur Selbsthilfe in Ländern der Dritten Welt zu ermöglichen ist das Anliegen der "Deutschen Welthungerhilfe e. V.", die sich am Mittwoch erstmalig in der DDR vorstellte.
(Neues Deutschland, Do. 26.07.1990)

Eine Berliner Gruppe der Freunde Italiens e. V. gründet sich im Sitz der Liga für Völkerverständigung.

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