"Glück auf". So wurde Ministerpräsident Johannes Rau aus dem BRD-Land Nordrhein-Westfalen Sonnabend auf dem Marktplatz von Bitterfeld begrüßt. Rau: "Ich möchte ein bisschen helfen, dass am 18. März zuerst die Demokratie und dann die SPD gewinnt."
Schnelle Vereinigung. Die beiden deutschen Staaten gehören zusammen. Das meinte der Landesvorsitzende der CDU Berlin-West, Eberhard Diepgen, am Sonnabend auf einer Wahlkundgebung der Allianz für Deutschland in Cottbus. Diepgen: "Es gehe nicht um Anschluss, sondern Beitritt."
"Deutscher Marshallplan für die DDR". Dafür setzte sich BRD-Außenminister Hans-Dietrich Genscher auf einer Kundgebung des Bundes Freier Demokraten der DDR am Sonnabend in Magdeburg ein. Genscher: "Die heutige DDR wird in den nächsten Jahren zu einer großen Wachstumsregion der Europäischen Gemeinschaft."
DDR-Anschluss an die BRD. Das müsse noch
Artikel 23 des Bonner Grundgesetzes geschehen. So verlangte es am Sonnabend in Gera der Landesvorsitzende der bayrischen CSU und Bundesfinanzminister Theodor Waigel.
(Junge Welt, Mo. 12.03.1990)
Politprominenz aus der Bundesrepublik leistete am Wochenende wiederum - entgegen der Empfehlung des Runden Tisches - massive Wahlhilfe.
Den moralischen Anspruch der DDR-Bürger auf Solidarität durch die BRD unterstrich Dr. Hans-Jochen Vogel, Vorsitzender der SPD der BRD, auf einer Wahlkundgebung in Templin. SPD-Ehrenvorsitzender Willy Brandt sagte in Frankfurt (Oder) bei einer Begegnung mit polnischen Politikern und Bürgern auf der Friedensbrücke: "Polen ist kein Land auf Rädern, das man beliebig nach Osten oder Westen schieben kann. Die Grenze ist unverrückbar, sie muss aber im europäischen Haus durchlässiger für Polen und Deutsche werden." In Potsdam äußerte er, es gehe darum, beide Teile Deutschlands zusammenzuschließen und die DDR nicht einfach anzugliedern. Der Weg über Artikel 23 des BRD-Grundgesetzes sei der falsche.
Die heutige DDR wird nach Ansicht von BRD-Außenminister Hans-Dietrich Genscher in den nächsten Jahren zu einer, großen Wachstumsregion der Europäischen Gemeinschaft. Dazu brauche man einen „deutschen Marshallplan für die DDR", sagte er auf einer Kundgebung des Bundes Freier Demokraten (F. D. P./LDP/DFP) in Magdeburg.
Für eine rasche Vereinigung beider deutschen Staaten warb der Landesvorsitzende der CDU Berlin (West), Eberhard Diepgen, auf einer Wahlkundgebung der Allianz für Deutschland in Cottbus.
Scharfe Angriffe gegen das Kabinett Modrow richtete CSU-Vorsitzender Theo Waigel. Der BRD-Finanzminister sagte in Magdeburg, in den letzten Tagen seien "Dinge beschlossen worden, die kontraproduktiv sind". Kapital, westliches Know-how, Betriebe kämen nicht bei einem Gewerkschaftsgesetz, wie es gerade beschlossen wurde, drohte er.
(Neues Deutschland, Mo. 12.03.1990)
Gastredner aus der BRD ist auf der Wahlkundgebung in Eberswalde auf dem Platz der Freundschaft Willy Brandt.
In Zerbst tritt Egon Bahr (SPD) auf.
Im Haus der Volkskunst in Leipzig führt die Grüne Partei und der Unabhängige Frauenverband eine Wahlveranstaltung durch. Gast ist Joschka Fischer von den bundesdeutschen Grünen.
Wahlkampfveranstaltung von Bündnis 90 in der Neubrandenburger Stadthalle.
Die demokratische Bauernpartei Deutschlands hält am Kyffhäuserdenkmal eine Wahlkampfkundgebung mit DBD-Vorsitzender Günther Maleuda ab.
Auf einer Wahlveranstaltung der Parteien der "Allianz" auf dem Platz der Bauarbeiter in Gorbitz tritt als Gastredner der baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späht auf.
Wahlveranstaltung der deutschen Sozialen Union in Karl-Marx-Stadt. Mit uns neue Arbeitsplätze, soziale Sicherheit, staatliche Einheit, sind einige der Losungen. Gastredner ist Theo Waigel von der CSU.