Mi. 21. Februar 1990


Am morgigen Donnerstag findet vom Alex bis zum Lustgarten eine Demo statt. Treffpunkt ist 17 Uhr. In dem Aufruf dazu heißt es: Wir sind gegen Massenruin und Massenarbeitslosigkeit! Wir fordern den Schutz unserer Wirtschaft vor dem Würgegriff einer übermächtigen Konkurrenz Für den geordneten Umbau unserer Wirtschaft in Richtung Ökologie und Wettbewerbsfähigkeit! Für Zusammenarbeit statt Kapitulation! Für soziale Sicherheit! Für unser Recht auf Arbeit! Für den sozialen Schutz der Frauen, Kinder und Jugendlichen, der Rentner, Kranken und Behinderten! Für starke Interessenvertretungen er Werktätigen in Stadt und Land!

Die Veranstalter sind die Vereinigte Linke, Linke Jugendverbände, DIE NELKEN, der Unabhängige Frauenverband, die Grüne Partei, Reinhard Schult, Neues Forum (Fraktion Aufbruch 89) und Vertreter von Gewerkschaften.
(Neues Deutschland, Mi. 21.02.1990)

Einen einheitlichen Presseausweis für DDR-Journalisten wird es voraussichtlich ab Frühjahr dieses Jahres geben. Dies geht aus einer Presseerklärung des Vorstandes des Verbandes der Journalisten (VDJ) von gestern hervor. Außerdem unternehme der VDJ gegenwärtig "verschiedene Schritte", um die professionellen und sozialen Rechte seiner Mitglieder zu sichern. Der Verband stehe in Gesprächen mit den Gewerkschaften, in denen Journalisten organisiert sind. In Verhandlungen mit den Journalistenorganisationen der BRD gehe es um eine solidarische Gemeinschaft von VDJ, IG Medien und DJV.
(Berliner Zeitung, Do. 22.02.1990)

In Erfurt tritt das Interimsparlament zu seiner ersten Sitzung zusammen. Es besteht aus je fünf Vertretern der am Runden Tisch vertretenden Parteien und Organisationen.

In Halle erscheint die erste Nummer der Wochenzeitung "StattZeitung".

Als Vertretung der Unterbezirke konstituiert sich der Bezirksparteirat der SPD Karl-Marx-Stadt.

Eine Ortsgruppe der Freien Demokratischen Partei gründet sich in Karl-Marx-Stadt.

Weihnachten im Februar. Aus Sorge vor steigenden Preisen in der Zukunft werden vermehrt Waren gekauft.

Die Volkskammer beschließt das Parteien- und Vereinigungsgesetz.

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