"Positionspapier zur Bildung einer transradikalen linken Föderative"

Ende September 1989 trafen sich in der Hauptstadt Friedrichshain Vertreter verschiedener Geschmäcker und anderer fortgeschrittener Tendenzen.

Hierbei stellten wir freiwillig, noch im Vollbesitz unserer geistigen Kräfte, fest, dass die sich hinschleppenden Reförmchen in einigen Ländern, sprich: die Selbsterneuerung von Staatsdoktrin, sehr wenig unseren Auffassungen vom Leben entsprechen. Angesichts unseres Zustandes halten wir eine subversive Verunstaltung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Situation für unerlässlich. Aus unseren Maximalforderungen erarbeiteten wir folgenden Minimalkonsens:

- Da wir keine Volksvertreter anerkennen, können wir auch keine absetzen, geschweige denn selbst welche werden.

- Druckposten sind Dreckposten.

(Das Kenntlichmachen destruktiver Elemente mittels grüner Anzüge soll beibehalten werden.)

Friedrichshain ist autonom!

- Autonomie ist Frieden, Anarchie und Ausschlafen

- Die offenen Grenzen bleiben offen

- Der Grenzstatus zum befreundeten Kreuzberg wird von uns überprüft. Er bedarf einer Änderung.

Autonomie, aber wie?

Wir wollen nicht, dass andere uns nicht wollen. Ansonsten sind wir für jeden Blödsinn zu haben. Dabei werden wir von Vorschriften, Konsum und Konventionen terrorisiert. Das ist der Krieg gegen uns. Wenn wir uns ihren klebrigen Fäden entziehen, sind sie machtlos.

Für einen autonomen Friedrichshain!
Anarchie bleibt!
Gegen Faschismus, Rassismus und Sexismus!
Patriarchen und Schwätzer raus!
Prost!

DIE FRÖHLICHEN FRIEDRICHSHAINER FRIEDENSFREUNDE

Fr Fr Fr Fr

[04.10.1989]

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