Beschluss auf Präsidiumstagung des Theaterverbandes

Auf einer Tagung des Präsidiums des Verbandes der Theaterschaffenden, die am Montag im Berliner Club der Kulturschaffenden "Johannes R. Becher" tagte, wurde, wie es in einer Mitteilung heißt, nach lebhafter, teilweise auch kontroverser Diskussion folgender Beschluss gefasst:

1. Das Präsidium beauftragt die im Verband organisierten Mitglieder des Zentralkomitees der SED, die Meinungen und Vorschläge der Theaterschaffenden bei der Vorbereitung des XII. Parteitages der SED einzubringen und zu vertreten.

2. Das Präsidium begrüßt den unter anderen von der Sprechergruppe junger Theaterschaffender eingebrachten Vorschlag, einen außerordentlichen Kongress des Verbandes für Januar 1990 einzuberufen und empfiehlt dem Vorstand, die dafür notwendigen Beschlüsse zu fassen. Das Sekretariat des Präsidiums wird beauftragt, eine entsprechende Konzeption auszuarbeiten.

3. Zur Vorbereitung des VI. Kongresses des Verbandes der Theaterschaffenden wird eine Statutenkommission und eine Antragskommission gebildet. Beide Kommissionen legen auf dem außerordentlichen Kongress erste Überlegungen zur weiteren Demokratisierung der Struktur, der Arbeitsweise und der Funktion des Verbandes vor.

4. Der Präsident und der 1. Sekretär schlagen den Leitungen der anderen Künstlerverbände vor, eine gemeinsame Arbeitsgruppe zu bilden, die einen Vorschlag an den XII. Parteitag der SED ausarbeitet, in dem die Funktion und Stellung der Künstlerverbände den veränderten gesellschaftlichen Anforderungen entsprechend neu definiert werden.

5. Das Präsidium begrüßt und unterstützt das öffentlich machen politischer Aktivitäten der Theaterschaffenden an ihren Theatern.

aus: Neue Zeit, Jahrgang 45, Ausgabe 246, 19.10.1989, Zentralorgan der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands