Demonstrationen und Kundgebungen in Dresden

Die "Gruppe der 20" und der Rat der Stadt sind im Oberbürgermeistergespräch Übereingekommen, die freimütige Aussprache auf Straßen und Plätzen künftig jeweils montags durchzuführen.

Dem gemeinsamen Vorschlag liegt die verantwortungsbewusste Überlegung zugrunde, das Klima friedlicher Meinungsäußerung nicht durch gewaltbejahende Kräfte zu gefährden und die Funktionsfähigkeit der normalen Lebensprozesse in der Stadt zu gewährleisten.

Dir erste Demonstration, die genehmigt ist, findet am 6.11.1989 statt und beginnt 19.30 Uhr.

Sie führt von der Kreuzkirche über Ernst-Thälmann-Str., Postplatz, Theaterplatz, Dimitroffbrücke, Köpckestr., Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke, Pirnaischer Platz, Grunaer Str. und endet mit einer Kundgebung auf dein Vorplatz der Fucíkhallen. Die 'Cockerwiese' erweist sich in der jetzigen Jahreszeit als ungeeignet, da der Erdboden bereits zu durchfeuchtet ist und größere Menschenansammlungen auf teilweise schlammigem Grund Gefahren in sich bergen.

Auf der Kundgebung am 6. November 1989 werden die Außerordentliche Stadtverordnetenversammlung vom 26. Oktober 1989 ausgewertet und weitere aktuelle Fragen zur Diskussion stehen. Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, in gemeinsamer Verantwortung für solidarische Disziplin Sorge zu tragen. Nach Auswertung erster Erfahrungen werden wir mögliche Abweichungen für Beginn, Zeitplan und Streckenführung der Demonstrationen rechtzeitig bekannt geben.

Gruppe der 20
Rat der Stadt Dresden,
Oberbürgermeister