Fr. 17. November 1989


Hans Modrow gibt eine Regierungserklärung ab. Link zur Regierungserklärung

Record of Telephone Conversation between George H.W. Bush and Helmut Kohl

Die Regierung wandelt das Ministerium für Staatssicherheit in ein Amt für Nationale Sicherheit um. Es wird dem Vorsitzenden des Ministerrates Hans Modrow förmlich unterstellt.

In der Heiligen-Geist-Kirche in Wismar gründet sich die örtliche SDP. Die Gründung wurde bereits am 13.11. während einer Demonstration verkündet. Vorgesehen war die Gründung am 09.11., was durch die Verweigerung des vorgesehenen Gründungsortes von der SED verhindert wurde.

Die SDP Rostock führt eine Informationsveranstaltung durch. SDP Veranstaltung in der Nicolaikirche in Prenzlau. Das Neue Forum stellt sich in der Filmbühne in Malchin vor.

Nach einem Gespräch zwischen dem Präsidenten des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR und dem Präsidenten des Deutschen Sportbundes der BRD verlautet, künftig sollen die Sportgemeinschaften, Sportverbände und Vereine selbst entscheiden mit wem sie Wettkämpfe vereinbaren wollen. Der bisherige "Sportkalender" entfällt.

Ein neue gefasste Gelöbnisformel zur Jugendweihe wird vom Zentralen Jugendweihe-Ausschuss vorgestellt.

Die sich am 04.10. gebildete Kontaktgruppe der neuen Gruppen beschäftigt sich mit dem bevorstehenden Runden Tisch.

Der Kurs der Mark der DDR zur D-Mark fällt auf 20 zu 1.

In Paris erklärt die DDR-Regierung ihren Willen, die Beziehungen zur Europäischen Gemeinschaft auszubauen. Ein Memorandum wird im französischen Außenministerium überreicht.

Unter dem Motto "Schwule in der DDR" findet im Tagungshaus Waldschlösschen bei Göttingen vom 17.-19.11. ein Treffen von Schwulen aus der DDR und der BRD statt.

Ohne politische Vorgaben und zahlenmäßige Beschränkungen können sich Sportler treffen. Bisher war ein Treffen nur im Rahmen des "Sportkalenders" möglich.

In einem Interview in der Wochenzeitung "Die Zeit" sagt Hans Modrow auf die Frage: "Können Sie sich vorstellen, dass am Ende des Reformprozesses, wenn auch die versprochenen freien Wahlen stattgefunden haben, die SED womöglich nur noch die zweit- oder drittstärkste Kraft wäre?

Die Frage geht, glaube ich, zunächst von etwas aus, was man sich nicht vorstellen kann. Aber man darf in der Politik niemals nie sagen. Doch wie es bei anderen Parteien auch ist: Wir wollen die Position, die wir heute innehaben, und die bestehenden Mehrheitsverhältnisse nicht aufgeben."

Willy Brandt schreibt in der Wochenzeitung "Die Zeit":

"Mich überzeugt es nicht recht, wenn Sprecher der Neuen Kräfte viele Gründe dafür ins Feld führen, dass sie Zeit brauchten - ein Jahr? -, bevor sie sich dem Wahl-Wettbewerb stellen könnten. So spielen sich geschichtliche Umbrüche in aller Regel nicht ab. Wer nicht auch improvisierend die Herausforderung anzunehmen entschlossen ist, riskiert leicht, am Wegesrand zurückgelassen zu werden."

zur Nachrichtensendung Stimme der DDR

Link zu einem Telefonat zwischen Helmut Kohl und George Bush

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