Do. 16. November 1989


Der Sprecher des Ministeriums des Innern teilte mit, dass seit dem 9. November bis Donnerstag früh, 8 Uhr, durch die Deutsche Volkspolizei 8 626 047 Visa für Privatreisen und 14 669 Genehmigungen zur ständigen Ausreise aus der DDR erteilt wurden.
(Neues Deutschland, Fr. 17.11.1989)

Wie die Pressestelle des Generalstaatsanwaltes gegenüber ADN mitteilte, erreichen den Generalstaatsanwalt der DDR zahlreiche Zuschriften aus dem In- und Ausland. In ihnen wird die Freilassung von Personen gefordert, die sich seit dem 7. bzw. 8. Oktober 1989 nach Festnahme aus Personenansammlungen noch immer in Haft befinden sollen. Der Generalstaatsanwalt der DDR weist zum wiederholten Male darauf hin, dass sich solche Personen weder in Untersuchungshaft noch im Strafvollzug befinden.
(Berliner Zeitung, Fr. 17.11.1989)

Am Abend sind die mehrtägigen Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung abgeschlossen.

In Dresden wird die SDP gegründet. Nach der Gründung werden Antrittsbesuche beim OB Wolfgang Berghofer und den Parteivorständen der "alten" Parteien absolviert.

Gründung der SDP in Gera und Plauen.

Demonstrationen finden in Ballenstedt, Erfurt, Gera, Großenhain, Jena, Löbau, Neustadt, Quedlinburg und Rostock statt.

Auf einer Kundgebung in Döbeln wird das neu gewählte Sekretariat der SED-Kreisleitung von Parteisekretären abgelehnt.

Ein Konsultationszentrum des ZK der SED wird eröffnet. Auch bei anderen SED-Leitungen werden Konsultationszentren eröffnet.

SED-Mitglieder in Rostock sprechen auf einer Veranstaltung über die Erneuerung der Partei.

Der Rat des Kreises Luckau tritt zurück. Bleibt aber geschäftsführend bis zur Neuwahl im Amt.

In Nordhausen findet wie die Donnerstage zuvor eine weitere Diskussionsrunde statt.

Das U-Haftanstalt des MfS in Dresden wird von Journalisten besichtigt.

Die "Berliner Zeitung" und "Die Neue Zeit" veröffentlichen das Fernsehprogramm der Fernsehsender der BRD. Die Programmzeitschrift "FF dabei" will ab der Nr. 51/1989 folgen.

Δ nach oben