Mo. 13. November 1989


Link zur Sitzung der Volkskammer

Die Zahl der DDR-Bürger, die über Ungarn in die BRD ausreisen, ist drastisch gesunken. Wie MTI berichtete, passierten von Freitag früh bis zum Montagmorgen 273 DDR-Bürger die ungarische Grenze zu Österreich. Nach Angaben des Stellvertreters des Kommandeurs der Grenzwache Balazs Novaky haben seit dem 11. September rund 49 500 DDR-Bürger Ungarn über die Grenze zu Österreich verlassen.
(Neue Zeit, Di. 14.11.1989)

Auf der Vorstandstagung des Verbandes der Theaterschaffenden, erklärt das Präsidium seinen Rücktritt.

Im Capitol in Plauen findet die erste öffentliche Versammlung des Neuen Forum Plauen statt.

Die SDP wird durch den Mitbegründer, Konrad Elmer, in Sondershausen vorgestellt.

Der Jugendbeirat beim Bezirksvorstand Berlin der LDPD löst sich auf. Gründungsaufruf der linksliberalen Alternative - LILA - die demokratische Jugend.

Im Auer Kino findet ein Umweltforum statt.

Zum ersten Mal werden Wehrdienstverweigerer im Friedrichstädter Krankenhaus in Dresden eingesetzt. Offizieller Start ist am 20. November.

In einer Wohnung in Berlin-Prenzlauer Berg eröffnet ein Kopierladen. 1987 eröffnete in der Schönhauser Allee ein Kopierladen in dem immer strengere Regel galten. Am Schluss musste man seinen Personalausweis für das Kopieren einer Seite abgeben und die Kopie konnte man eine Woche später abholen.

Nach der Grenzöffnung beantragen in der DDR beschäftigte Vertragsarbeiter politisches Asyl in Westberlin.

Fahrräder und Motorräder dürfen Westberliner Bürger bei der Einreise in die DDR benutzen. Darauf haben sich der Besuchsbeauftragte der Regierung der DDR und der Berliner Senat verständigt. Bei Smogalarm in Westberlin soll es nach der neuen Verordnung ein grenzüberschreitendes Fahrverbot zwischen Westberlin und den DDR-Bezirken Berlin, Frankfurt und Potsdam geben.

Die bundesdeutsche Gewerkschaft der Polizei fordert alle Reisebeschränkungen für Polizeiangehörige in "Länder des kommunistischen Machtbereichs" aufzuheben.

Im Anschluss an eine Präsidiumssitzung sagt der FDP-Vorsitzende Otto Graf Lambsdorff, Kooperation mit der DDR bedeute Kapitalbeteiligung. Kapitalbeteiligung eines Privaten setze voraus, dass dieser Eigentumsrechte daran erwerben könne. Das hieße die Aufgabe des staatlichen Anspruchs auf die Produktionsmittel.

Ralf Füchs und Marieluise Beck-Oberdorf von den bundesdeutschen Grünen sprechen sich dafür aus, die Bundeswehrkasernen dauerhaft in Wohnungen umzubauen. Mit der praktischen Auflösung des Warschauer Pakts werde der Irrsinn der Rüstungsausgaben in der Bundesrepublik vollends deutlich. Solange es in gesellschaftlichen Experimenten Chancen für einen dritten Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus gebe, sei an der Zweistaatlichkeit als Option für eine dauerhafte Lösung festzuhalten.

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