So. 29. Oktober 1989


In Waren (Müritz) findet eine Demonstration statt.

Nach einem Führbittgottesdienst formieren sich rund 150 Personen in Hohenstein-Ernstthal zu einer Demonstration.

Auf dem Hauptmarkt in Gotha findet eine Kundgebung statt.

Auf einer Veranstaltung in der Karl-Marx-Universität in Leipzig wird die Abschaffung der führenden Rolle der SED, die SED solle die Betriebe verlassen und eine neue Rechtsordnung gefordert.

Mitglieder des Neuen Forum treffen mit Mitgliedern der SDP und der SPD in Berlin zusammen.

Eine Basisgruppe des Neuen Forum wird in Finsterwalde gegründet. Es werden Arbeitsgruppen gebildet.

Der 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt empfängt am Vormittag Vertreter des Neuen Forum zu einem Gespräch.

Dritter und letzter Tag der 2. Pädagogischen Herbsttagung in der Evangelischen Ausbildungsstätte für Gemeindepädagogik in Potsdam. Auf der Tagung, die unter dem Motto "Wer hat hier eigentlich vor wem Angst" stand, wird eine Abschlusserklärung verabschiedet. In ihr wird die Trennung von Schule und Partei gefordert. Es wird die Bildung unabhängiger Kinder- und Jugendorganisationen, einer unabhängigen Lehrergewerkschaft und unabhängiger Elternvertretungen gefordert. Zum Schluss wird zu einer öffentlichen Diskussion aufgerufen.

Auf der Sitzung des Politbüros der SED bietet Kurt Hager seinen Rücktritt an.

In der Nachrichtensendung "Aktuelle Kamera" verließt dessen Chefredakteur, Klaus Schickhelm, eine Entschuldigung.

Egon Krenz gibt dem FDGB-Vorsitzenden, Harry Tisch, der erwägt, auf der Tagung des FDGB-Bundesvorstandes am nächsten Tag die Vertrauensfrage zu stellten, den Rat, "Stelle die Vertrauensfrage. Kämpfe, dass du gewinnst".

Δ nach oben