Fr. 27. Oktober 1989


Auf einer Pressekonferenz in Bonn ruft Steffen Reiche von der SDP die DDR-Bürger dazu auf im Land zu bleiben.

In der St. Peter Kirche im Ortsteil Törten von Dessau gründet sich die Dessauer Sozialdemokratische Partei in der DDR (SDP). Die Gründung der SDP in Halle erfolgt in einer Privatwohnung in der Großen Steinstraße. Der 04.11., der Tag der ersten Sitzung in der evangelischen Studentengemeinde, gilt als offizielles Gründungsdatum. Gründung der SDP in Neubrandenburg.

In Senftenberg gründet sich eine Basisgruppe des Neue Forum.

In der evangelischen Kirche von Hermsdorf findet am Abend eine Veranstaltung des Demokratischen Aufbruchs mit etwa 400 Personen statt. Es werden auch Schriften anderer oppositioneller Gruppierungen verlesen. An der Diskussion nehmen auch SED-Mitglieder teil. Sie werden heftig kritisiert und Rücktritte gefordert. Kritisiert wird die Führungsrolle der SED, die Unterdrückung der offenen und ehrlichen Meinung.

2. Rathausgespräch in Karl-Marx-Stadt zwischen 25 Bürgern und dem Oberbürgermeister und Vertreter des Rates der Stadt. Von den Bürgern wird ein Themenkatalog für Sachgespräche zwischen Bürgern und politisch Verantwortliche vorgelegt. Es wird die Zulassung des Neuen Forum und Arbeitsräume für die neu entstandenen Bürgerinitiativen und Organisationen gefordert. In der Johannis-, Kreuz- und Michaeliskirche wird anschließend über das Rathausgespräch berichtet. Danach stellen sich ich neu gebildete Gruppen und Parteien vor.

Im Anklamer Rathaus konstituiert sich eine Bürgerversammlung.

Die erste Dialogveranstaltung geht in Lübben über die Bühne. Mit dabei ist der 1. Sekretär der SED-Kreisleitung.

Zu einem Rathausgespräch finden sich rund 600 Personen in den Plenarsaal des Rates der Stadt Plauen ein.

Die von der FDJ-Fraktion in der Volkskammer geforderte Aussprache im Parlament wird vom Präsidenten der Volkskammer, Horst Sindermann, abgelehnt.

Zusätzliche Importe um die Versorgungslage zu verbessern kündigte in einem Interview Ministerpräsident Willi Stoph an. Auch die Versorgung von Ersatzteilen soll verbessert werden. "Wir können nur verbrauchen was vorher produziert wurde", meinte er. Die Beratung eines neuen Reisegesetzes ist für die nächste Sitzung des Ministerrates vorgesehen.

Die über 150 DDR-Bürger, die in die BRD-Botschaft in Prag geflüchtet sind, werden mit Bussen in die Bundesrepublik gebracht. Zuvor wurden sie in der DDR-Botschaft in Prag aus der DDR-Staatsbürgerschaft entlassen und ihnen Ausreisepapiere ausgestellt.

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