Mo. 16. Oktober 1989


Link zur Stellungsnahme des MfS zum Reisegesetz vom 16.10.1989

Link zur Wochenübersicht des MfS Nr. 42/89 vom 16.10.1989

Im breiten Dialog über viele aktuelle politische Fragen kam es auch am Montag zu Begegnungen von Mitgliedern der Parteiführung, Ministern und Gewerkschaftsfunktionären mit Werktätigen unserer Republik. In den Zusammenkünften wurde unterstrichen, dass die Erklärung des Politbüros des ZK der SED allen Bürgern und politischen Kräften in unserem Land neue Möglichkeiten erschließt, schöpferisch, initiativ- und verantwortungsvoll bisher nicht oder nicht voll erschlossene Vorzüge des Sozialismus zum Nutzen und zum Wohl des Volkes wirksam zu machen.
(Neues Deutschland, Di. 17.10.1989)

Markus Meckel stellt im Magdeburger Dom die SDP vor. Vom Neuen Forum wird über die abgelehnte Anmeldung berichtet. Nach dem Friedensgebet kommt es zur ersten Demonstration.

Das Angebot einer Informationsveranstaltung in Magdeburg am 16.10. durch den Oberbürgermeister wird durch die Behörden zurückgezogen.

Steffen Reiche gibt im RIAS ein Interview, indem er über die Gründung der SDP berichtet.

Beim Potsdamer Oberbürgermeister findet ein Gespräch zwischen Vertretern des Neuen Forum, der Kirche und der SED-Kreisleitung statt.

Eine Öffnung der Medien und eine wahrheitsgemäße Berichterstattung sowie einen öffentlichen und gleichberechtigten Dialog wird von der Sprechergruppe des Neuen Forum Leipzig gefordert.

In der Abteilung für Inneres der Stadt Wismar wird ein Schreiben mit der Anmeldung des Neues Forum für Stadt/Land Wismar abgegeben. Es wird sich auf die Vereinigungsverordnung vom 06.11.1975 berufen.

In Torgau findet die konstituierende Sitzung der Basisgruppe der SDP statt.

In Greifswald wird ein Ortsverband der SDP gegründet.

Erstes Treffen im Heiligenstädter Redemptoristenkloster von Menschen, die sich in der politischen Auseinandersetzung aktiv einbringen wollen.

In der evangelisch-lutherischen Superintendentur in Karl-Marx-Stadt wird ein Kontaktbüro der Bürgerinitiativen eröffnet.

Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa, haben 42 000 DDR-Bürger über Ungarn, seit dessen Grenzöffnung vor einem Monat, das Land verlassen. In Warschau werden in der dortigen DDR-Botschaft 49 Bürger aus der DDR-Staatsbürgerschaft entlassen.

Auf einer Pressekonferenz der Deutschen Kommunistischen Partei in Bonn sagte der Sekretär des Parteivorstandes, Fritz Noll, "Ein 'runder Tisch' in der DDR habe nach seiner Überzeugung 'von der Weiterexistenz des sozialistischen Systems auszugehen', berichtet die in Westberlin erscheinende Zeitung der SEW "Die Wahrheit".

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